Aus der Reihe des Artikels „Die Typenlehre des Johannes“ geht es im 4. Kapitel „Jesus, größer als Moses“ darum, inwieweit Jesus durch Moses dargestellt wird.
Der auf Warren Gages Doktorarbeit beruhende Text zeigt, um wieviel mehr der Herr seinen Typus übersteigt. Der Herr ist wirklich der große und viel größere wunderbare „Moses“!
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Um die Moses-Allegorie Jesu besser verstehen zu können, sollte klar sein, dass Ägypten eine Darstellung der irdischen Stadt Jerusalem und ihres in Sklaverei haltenden Gesetz ist.
Nur dann ist es möglich, die Vollerfüllung des Auszuges Israels aus Ägypten und den diesbezüglichen prophetischen Kontext zu begreifen.
Aus dem Inhalt:
Israels Befreiung aus Ägypten ist ein Bild dafür, dass die Gläubigen aus dem gesetzischen (versklavenden) „großen Ägypten“ erlöst wurden, nämlich aus Babylon-Jerusalem. Jesus Christus, das wahre Passah-Lamm, ist auch der wahre Befreier, d. h. der größere „Moses“.
Moses wurde von einer Hebräerin aus den 12 Stämmen Israels geboren und vor dem Tod bewahrt. Er gelangte in den Palast des Pharao.
In der Offenbarung wird ein Kind vor dem Drachen bewahrt, das von einer Frau geboren wird, die 12 Sterne als Krone trägt. Der männliche Sohn gelangt zum Thron Gottes.
Die Ablehnung Mose, der Umstand, dass er Ägypten verließ, die Geschichte am Brunnen der 7 Töchter Reuels (Tränkung), die Eheschließung mit Zippora und die Arbeit als Hirte sind Allegorien der Verwerfung Jesu und seiner Begegnung mit der Samariterin am Brunnen Jakobs, als er ihr vom Lebenswasser Gottes zu trinken gab. Sie ist ein Bild der Braut des Herrn, denn er ist ihr 7. „Mann“.
Dass Moses im Exil Gott in einem brennenden Dornbusch begegnete und sich ihm Jahwe als der „Ich bin“ offenbarte („Ich werde, welcher ich werde“), entspricht dem Umstand, dass der Apostel Johannes auf Patmos Jesus inmitten 7 brennender Leuchter sah und sich der Herr als der „Ich bin der Erste und der Letzte“ zu erkennen gab.
Jahwe kannte die Not des Volkes Israel, tröstete es und sandte ihm einen Erlöser, um es aus Ägypten herauszuholen und in ein Land zu führen, in dem Milch und Honig fließen. Ebenso teilt Jesus die Sorgen seiner Gläubigen und verheißt ihnen die Erlösung aus der „Ägypten“ genannten Stadt (Jerusalem). Er führt uns zu den Bäumen im Paradies Gottes, wo der Strom des Lebens fließt.
In Ägypten warf Moses vor den Pharao einen Stab hin, der zur Schlange wurde. Dies entspricht dem Umstand, dass der Drache (die große Schlange) herabgeworfen wurde, als Jesus nach Jerusalem (= „Ägypten“) kam, denn die Sünde in Person (Satan-Schlange) wurde auf Golgatha an den Pfahl („Stab“) genagelt und damit besiegt.
Moses‘ und Aarons Macht, Wasser in Blut zu verwandeln (auch das Wasser in den hölzernen und steinernen Gefäßen) steht damit in Zusammenhang, dass Jesus das Wasser in den Steinkrügen Kanas zu Wein machte und seine beiden Endzeitzeugen ebenfalls Wasser in Blut verwandeln werden. Das Wunder Jesu ist jedoch in erster Linie ein Zeichen der Wiederherstellung durch Gericht (Golgatha).
Moses brachte große Plagen über Ägypten, sodass die Wahrsagepriester des Landes darin den Finger Gottes erkannten und schweigen mussten. In der Vollerfüllung des Geschehens, richtete Jesus Jerusalem (das geistliche „Ägypten“) und die Führer des Tempels wurden durch den Finger Gottes zum Schweigen gebracht, als er die Ehebrecherin davor rettete, gesteinigt zu werden.
Frösche, Geschwüre, Hagel, Heuschrecken und die Zerstörung der Vegetation sind Merkmale, die sowohl bei den 10 Plagen zur Zeit des Auszugs Israels aus Ägypten vorkommen, als auch bei den in der Offenbarung beschriebenen Endzeitgerichten.
Die Heuschrecken in Offb. 9 sind ein Bild der jüdischen „Geistlichkeit“, die Jesus zwar folterte, aber ihn nicht töten durfte. Dass die Heuschrecken beim Erschallen der 6. Posaune lärmen, entspricht dem Umstand, dass die Pharisäer in der 6. Stunde (Mittag) gegen Jesus anschrieen. Der König der „Heuschrecken“, der Engel des Abyssus (der Antichristus) entspricht dem Kaiser, also dem König der fanatisch-gesetzischen Juden.
Die Finsternis der 9. Plage Ägyptens und das Licht Israels in Gosen entsprechen der Verfinsterung im 4. Posaunengericht und der Dunkelheit infolge der Ausgießung der 5. Schale auf Ägypten-Jerusalem, als den Thron des Tieres. Die Liebe Gottes und die Separierung derer, die an Jesus glauben kommen in Offb. 3,9+10 zum Ausdruck.
Der Tod aller Erstgeborenen in der Mitte Ägyptens (10. Plage), auch der des göttlichen Pharaos, das Blut des Passahlammes und der Umstand, dass dessen Knochen nicht zerbrochen wurden, sind allegorische Hinweise auf Golgatha, wo der Sohn Gottes in die Mitte Jerusalems kam und dort als das wahre Passahlamm sein Blut gab und den Tod fand. Keines seiner Knochen wurde zerbrochen.
Das Volk Israel wurde aus Ägypten gerettet, indem es Jahwe auf Adlerflügel (DÜ: Flügel des Geiers) hinaustrug und in die Wüste brachte, was sich in der Offenbarung darin erfüllt, dass das Weib Flügel des „großen Adlers“ (DÜ: Geiers) erhält, die es weg von Jerusalem zur Ödnis tragen.
Die Heiligung Israels, das Zeichen Gottes auf Hand und Stirn und die Verehrung Jahwes als einen unvergleichlichen Krieger erfüllen sich in der Heiligung derer, die das Siegel des Lammes auf der Stirn tragen und das „Siegel“ des Tieres auf Hand oder Stirn ablehnen und den Antichristus nicht als einen unbesiegbaren Kriegsherrn verehren.
Der Zorn Pharaos und die Verfolgung Israel bis zur Wüste, entsprechen dem Zorn des Drachen, der dem Weib nachjagt, das in die Ödnis flieht. Dass das Meer auf das ägyptische Heer hinabstürzte und das Heer Pharaos wie „Totes am Gestade“ gesehen wurde, gleicht dem Umstand, dass die Erde den Strom verschlingt, der aus dem Mund der Schlange schießt und es entspricht dem Tod aller Lebewesen im Meer.
Der Glaube an Gott und an Moses, das zukünftige Heiligtum, der Berg des Erbteils (Zion), das Lied des Moses, der Exodus der 12 Stämme Israels aus Ägypten und die Hinzuführung zum Berg Gottes (Sinai) sind Vorschattungen für den Glauben an Gott und Jesus, das himmlische Tempelheiligtum im himmlischen Zion, das Lied des Moses und des Lammes, das Herauskommen aus dem irdischen Jerusalem, die Ankunft am heiligen Berg und seiner Himmelsstadt (neues Jerusalem) mit den 12 Toren Israels.
Das Volk Israel wurde erst nach den 40 Jahren seiner Wüstenwanderung vollständig von Ägypten befreit, was sich darin erfüllte, dass Ägypten-Jerusalem exakt 40 Jahre nach der Mitte des 3½–jährigen Dienstes Jesu im Jahr 70 n.Chr. feurig unterging, was das Ende der ungläubigen „Feigenbaum-Generation“ Judas darstellte und ein Bild für den ebenfalls feurigen Abschluss der gesamten Babylon-Jerusalem-Welt ist.
Dass Jesus der „große Moses“ ist, also dessen viel bessere Vollerfüllung, sieht man u. a. darin, dass durch ihn, als den „großen Josua“, Gnade und Wahrheit kamen und seine Herrlichkeit unverhältnismäßig stärker strahlt, als die des Moses. Auch beseitigte Jesus die „Kanaaniter-Pharisäer“ mit ihrem gnadenlosen Krämergesetz von Saat und Ernte.
Die Furcht der Ägypter, ihre Nation könnte zerstört werden, erfüllte sich, als die Jerusalemer Geistlichkeit, davor Angst hatte, Israel könnte beseitigt werden. Die Vertreibung Israels aus Ägypten ist ein Bild des Verweises gläubiger Christen aus dem jüdischen Tempel und der „Ägypten“ genannten irdischen Stadt Jerusalem. Dass das Volk Israel zum Berg Sinai geführt wurde, entspricht dem viel besseren Geschehen des Kommens zum himmlischen Zion.
Obwohl das Volk gegen ihn und Aaron rebelliert hatte, stand Moses für es ein und gab ihm Brot aus dem Himmel. In der Vollerfüllung dieses Geschehens gab Jesus seinen murrenden Nachfolgern das viel bessere Himmelsbrot, nämlich sich selbst (verborgenes Manna). Er speiste die Unzufriedenen auch mit natürlichem Brot.
Obwohl Israel gegen Moses murrte und ihn fast steinigte, brachte er für das Volk Wasser aus einem Felsen hervor, um den Durst der Menschen zu stillen. Dies stellt den Umstand dar, dass Jesus (der Fels Gottes) aus sich selbst Lebenswasser herausgab, obwohl ihn die Juden mehrfach steinigen wollten und schließlich anpfahlten (kreuzigten).
Israel musste zur Zeit seines Wohnens in Laubhütten nicht im Finsteren wandeln, sondern wurde von einer lichtgebenden Wolken- bzw. Feuersäule angeführt. In der Vollerfüllung dieser Ereignisse war Jesus während des Laubhüttenfestes das Licht der Menschen.
In der Zeit der Wüstenwanderung Israels wurde das Volk von Schlangen und Skorpionen angegriffen, was in der Offenbarung in den Skorpionen der 5. Posaune und in der das Weib bis in die Wüste verfolgende große Schlange zum Ausdruck kommt.
Ebenso wie Moses die Schlange in der Wüste Sinai zur Bewahrung und Heilung des Volks erhöhte, wurde der Herr selbst mit zwei anderen an Pfählen (Kreuzen) hinauf genommen, einer auf jeder Seite Jesu, damit jeder, der auf ihn blickt, Rettung findet. Golgatha wird auch darin dargestellt, dass Moses Arme in Refidim an einem Pfahl fixiert wurden.
Balak, der den falschen Propheten Bileam beauftragte, Israel zu verfluchen, entspricht im NT solchen, die gläubige Christen in den Fluch bringen wollen und in Gemeinden die Bileams-Lehre verbreiten. Hurerei und Gräuel wurden aber von Jahwe beseitigt. Dementsprechend wendet Jesus den uns zugedachten Fluch in Segen um.
Die Zeltlager der 12 Stämme in der Wüste sahen deshalb wie der Garten der Stadt Gottes aus, weil sie ein allegorisches Bild für das neue Jerusalem sind. Letzteres hat Bäume des Lebens, die am Lebensfluss wachsen und viel besser sind, als die Aloen der jetzigen Welt und des irdischen Jerusalem.
Der Kampf der Amalekiter gegen Israel in Refidim stellt die Feindschaft der Jerusalemer Tempelpriester Jesus und seiner Nachfolger gegenüber dar. Das Hinaufhalten der Arme Mose an einem Pfahl ist ein Bild der Anpfahlung Jesu. Die zur Seite Mose Stehenden (Aaron und Hur) sind eine Allegorie derer, die zur Rechten und Linken Jesu an „Kreuzen“ hingen. Josua stellt den kämpfenden und über Amalek-Jerusalem siegenden Christus dar, dessen Triumph in seinem Opfer als „Moses-Christus“ rechtlich begründet liegt. Das Banner des Leidens (Jesus am „Kreuz“) wird zum Banner der Stärke.
In der Wüste baute der Prophet Moses im Grasbereich (Vorhof) die Stiftshütte, sodass die Herrlichkeit Gottes im Bereich der Menschen weilte, obwohl man sie nicht direkt wahrnehmen konnte. Dies entspricht dem Umstand, dass Jesus, als ein mit Moses verglichener Prophet, selbst zu einem Heiligtum inmitten der Menschen in der Wüste wurde, sodass sie Gottes Herrlichkeit sahen und einen erweiterten Teil des lebenden Tempels Gottes darstellten.
Der von Moses angefertigte Opferaltar versinnbildlicht Jesus Christus, also das Opfer Gottes in Person. Das Kreuz von Golgatha ist der vom „großen Moses“ gewählte Altar des „Schlachtopfers“. Joh. 3,14-16, die herrlichste Versstelle in der Bibel, stellt den "hohen Altar" des NT dar.
Das zur priesterlichen Reinigung mit Wasser befüllte kupferne Becken des Moses symbolisiert Jesus Christus, denn das Lebenswasser des wesenhaften Tempels säubert uns ebenso wie es die Samariterin am Brunnen Jakobs reinigte und macht uns zu einer priesterlichen heiligen Quelle des „ewigen“ Lebens. Es steht im Gegensatz zum Schmutzwasser des Jerusalemer Tempels, das einer Hure zu trinken gegeben wurde und ihr den Tod brachte.
Jesus Christus, das Brot des Lebens, ist die Vollerfüllung des Schaubrottisches für die 12 Brotlaibe, die im Heiligtum der Stiftshütte gegenüber dem goldenen Leuchter auslagen. Als er das Wunder der Brotvermehrung wirkte, blieben 12 gefüllte Lastbehälter mit Brotbrocken übrig. Der Schabrottisch des Moses stellt dieses Geschehen dar.
Der im Heiligtum Licht spendende 7-armige Leuchter (die Menora) repräsentiert das wesenhafte Licht der Welt: Jesus Christus, das einen Blinden heilende und ihm im Tempel Sicht gebende Licht Gottes. Der Mann wurde auch von seiner geistlichen Blindheit gegenüber dem Himmlischen geheilt. Jesus ist die Macher der wahren Menora! Er selbst leuchtet uns, sodass wir nicht mehr auf das Irdische schauen.
Der Weihrauchopferalter des Moses, auf dem das die Gebete des Volkes darstellendes Räucherwerk dargebracht wurde, ist ein Bild des Sohnes Gottes, denn als unser hohepriesterlicher Fürsprecher im Gebet ist Jesus gewissermaßen ein „Weihrauchaltar“.
Der wesenhafte Vorhang zum Allerheiligsten ist das abgelegte Fleisch Jesu, sodass wir alle in das Innerste Gottes kommen dürfen.
Die Bundeslade stellt im Allerheiligsten den Gnadenthron Gottes dar. Aus dem Spalt der Flügel der beiden goldenen Cherubim sprach Jahwe zu Moses. Deren Vollerfüllung sind die beiden Engel, die dort Platz nahmen, wo das Haupt und die Füße des erstorbenen Leibes Jesu in der Gruft gelegen hatten, sodass das Grab zum himmlischen Gnadenthron gemacht wurde und das viel bessere Blut Jesu das Sühneblut ersetzt, das auf die Bundelade gesprengt wurde.