{31} Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem (Joh. 12,12-50)
Gottes zweifache Verherrlichung seines wesenhaften Namens (Jesus Christus in Person) ist das Herz des Berichtes über den Einzug des Herrn in Jerusalem.
Die falsche Wertschätzung der irdischen Hurenstadt Babylon Jesus gegenüber, als sie ihn bejubelte und fast zu ihrem irdischen König (Haupt) ausrief, ist hingegen eine diabolische Verherrlichung und falsche Erlösung, denn Jerusalems „Mann“ ist der im römischen Kaiser (bzw. in Potifar) dargestellte Anstatt-Christus.
Jesus kam nicht auf einem Esel reitend in die Jerusalem-„Welt“, um in dieser Stadt auf einem Thron zu herrschen und sie zu richten, sondern ihre Sünden auf sich zu nehmen und dadurch sein „Volk“ (die an ihn glaubenden „Söhne des Lichts“) zu retten.
(Auch die Söhne der Finsternis und selbst der Fürst der irdischen „Welt“ wurden auf Golgatha stellvertretend gerichtet.)
Jesus kommt zu seinen „Schafen“ und führt sie aus dem gesetzisch-jüdischen „Hof“ der Nacht hinaus. Durch sein mündliches Lebenswort leitet der ideale Hirte die Furchtlosen zur Gnadenweide des himmlischen Zion, dessen König er ist, denn seine Regentschaft ist nicht aus der irdischen Jerusalem-„Welt“ und ihrem Anti-Zion der ungläubigen, also geistlich toten Juden.
Das Reich des Siegers ist nicht der in Lazarus‘ Grab dargestellte „Kosmos“ (Schmuck) des Bösen. Der einzig Schuldlose wird nicht länger in der dunklen Gruft Babylons und ihrem unnützen Tun gefunden.
Die Gottessonne stieg nur deshalb zur „Welt“ hinab und ertrug den Jubel ihrer Unverständigen, um auf eine ganz andere Art zu triumphieren (nämlich, als sie auf Golgatha unterging) und schließlich die Herrlichkeit Gottes zu sehen (Auferstehung und Hinaufnahme in den Himmel).
Anders, als die blinden, d. h. von Gott verstockten Juden mit ihrem der Wahrheit entbehrendem mosaischen Gesetz, fanden Menschen aus den Nationen den himmlischen König, hörten die sich selbst bezeugende Donnerstimme des Vaters, erkannten Jesus als den „Arm Gottes“ und dessen wahren Anbetungsort, wurden seine Brüder im Geist und folgten ihm nach, denn die mit dem Tod des Sohns beginnende Stunde der Verherrlichung war ausgerechnet dann gekommen, als ihm die Menschen Jerusalems irdische Herrlichkeit geben wollten.
Grade zu diesem Zeitpunkt wusste Jesus, dass er (anders, als die ihre eigene Ehre bei Menschen suchenden Juden) seine Seele „hassen“ musste und als ein Weizenkorn in den dunklen Todesboden der „Welt“ (ins finstere Herz der Erde) fallen würde, um keine Selbsterlösung, sondern „ewig“ bleibende, durststillende göttliche Lebens-, d. h. Lichtherrlichkeit der Gnade zu wirken.
Die Annahme des Lebenswortes des Vaters ist also die Selbstauflösung zum Leben Gottes. Sie ist die Erkenntnis des Namens des Vaters: „Jesus“, also aktive Einbeziehung in denselben göttlichen Willen.
Nicht die Selbsterhöhung im Irdischen (der Wunsch von Menschen geehrt zu werden), sondern die göttliche Glaubens- und Wissenseinheit und der aus ihr resultierende Tiefenweg in den Tod führen zum himmlischen Ort.
Der Mensch Jesus musste schmachvoll an einem Pfahl („Kreuz“) hinaufgehoben werden (er wurde von der Erde „abgeschnitten“), um dort alles zu sich in sein Gericht zu ziehen und es später (nach seiner Auferstehung) in göttlicher Herrlichkeit, hinauf ins Himmelslicht des Vaters zu bringen, denn sein Reich ist nicht aus dieser Welt.
Wer die himmlische Wahrheit im irdischen Geist des Wahrheitsfälschers verneint, wird vom aus dem Mund Jesu kommenden Lichtwort des Gott-Vaters gerichtet werden.
Wer mehr darüber erfahren will, ist herzlich eingeladen, meine Vers-für-Vers-Auslegung des Johannesevangeliums zu studieren.
Diese auf den textlichen Strukturen der heiligen Schrift beruhende Erklärung wurde nicht vertont und auf YouTube veröffentlicht, sondern ist ausschließlich auf Freudenbotschaft.net zu lesen.
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