— Eine Ergänzung zu „Fragen und Einwände“ in „Das Evangelium - Gnade, Rettung, Nachfolge“
Auch wenn Apg. 5,32 beim oberflächlichen Lesen so klingen mag, belegt dieser Vers nicht, dass man den heiligen Geist (und mit ihm die Gotteskindschaft und Rettung) durch einen praktisch tätigen Gehorsam (oder auch nur durch dessen Beginn) erhalten kann. (Elberfelder Übersetzung)
Apg. 5,31 (EÜ)
Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Retter erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.
Apg. 5,32 (EÜ)
Und wir sind Zeugen von diesen Dingen und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
Der heilige Geist ist ein reines Geschenk für diejenigen, die sich auf das Wort des Evangeliums verlassen :Apg. 11,15+17:.
Genau dieses vertrauensvolle Festhalten an den Reden Jesu und seiner Apostel ist mit Gehorsam in Apg. 5,32 gemeint.
Der heilige Geist wird in keiner Weise dadurch erlangt, dass wir fromme Werke erbringen, auch nicht durch das andächtige Sprechen eines an Gott gerichteten Lebensübergabegebetes. (Elberfelder Übersetzung)
Apg. 11,15 (EÜ)
Während ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns im Anfang.
Apg. 11,17 (EÜ)
Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben, wer war ich, dass ich hätte Gott wehren können? –
Zur falschen Begriffsfüllung von „Glauben“ i. S. v. „Wandel zur Ehre Gottes“, also zur jüdisch-gesetzlichen Umdeutung des Gnadengeschehens der Erlösung in eine als „Glauben“ bezeichnete Werkgerechtigkeit, siehe den Abschnitt „Die Voraussetzung für die Errettung und die an die Nachfolge gestellten Bedingungen“ im Kapitel „Errettung und Jüngerschaft im Vergleich“.
Weil dem heiligen Geist bei der Überführung und Wiedergeburt des sündigen bzw. gesetzisch superfromm werktätigen Menschen eine zentrale Rolle zukommt, führt jegliche selbst erbrachte Leistung (Vermeidung von Sünden oder vermehrte Anstrengung im Gesetz) nicht zur Gotteskindschaft, also zum Empfang des Geistes.
Allein wer das Evangelium hört und es in seinem Herzen trägt, wird im souveränen Handeln Gottes gerettet :Tit. 3,4+5:. (Elberfelder Übersetzung)
Tit. 3,4 (EÜ)
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Retter-Gottes erschien,
Tit. 3,5 (EÜ)
rettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.
Gott schenkt uns die bleibende Gegenwart und Innewohnung des heiligen Geistes.
Sie wird von uns in keiner Weise durch unser Tun erworben :Eph. 1,13+14:. (Elberfelder Übersetzung)
Eph. 1,13 (EÜ)
In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.
Eph. 1,14 (EÜ)
Der ist die Anzahlung auf unser Erbe auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.
Obwohl eine verbale Lebensübergabe an Gott laut Röm. 10,9-11 durchaus sinnvoll ist, bewirkt sie nicht, dass man den heiligen Geist erhält.
Vielmehr besitzt man Letzteren bereits im Glauben an Jesus Christus, bevor man ein solches Gebet an Gott richtet.
Dieses persönliche Zeugnis ist nämlich der Beweis der Errettung im Glauben ohne Werke und nicht der Beginn dieses Glaubens durch formelhaft injizierte Kindwerdung.
Alle Gläubigen sind durch das Herzenshören des Evangeliums mit dem heiligen Geist bis auf den Tag der Erlösung versiegelt worden :Eph. 1,13; Eph. 4,30:, nicht nur diejenigen, die ihr Leben Gott übergeben haben oder auch nur dazu bereit sind oder andere gute Werke zu tun gedenken :2.Kor. 1,22:. (Elberfelder Übersetzung)
Wer gläubig wird, den verbindet der heilige Geist mit dem Leib Christi :1.Kor. 12,13:.
Erst danach entstehen Werke, wenn sich Gläubige Gott unterwerfen und dem Heiligen Geist gestatten, in ihrem Leben solche Früchte hervorzubringen. Gal. 5,22+23; 2.Petr. 1,5-7:.
Der Heilige Geist sorgt dafür, dass wahre Gläubige gerecht handeln.
Er tut es, nicht wir.
Deshalb ist auch die Aufforderung in Apg. 2,38, Buße zu tun ein Synonym dafür, dass die Juden in Hinsicht auf die Göttlichkeit der Person Jesu mitdenken sollen.
Allein eine solche Buße der Wahrheit gegenüber, kein werkgerechtes Handeln führt zur Rettung des Menschen.
Siehe hierzu den Abschnitt „Die Rolle der Buße im Evangelium“ im Kapitel „Das wahre Evangelium im Unterschied zu seiner Fälschung“.
Die Erlösung kommt aus dem Vertrauen auf das himmlische Wort des Evangeliums.
Sie wird durch eine Taufe, ein öffentliches Bekenntnis (oder andere Werke) lediglich bestätigt, nicht aber bewirkt.
Da er ein reines Gnadengeschenk Gottes für diejenigen ist, die an Jesus als ihren Gott, Schöpfer und Erlöser glauben dürfen :Apg. 11,17:, kann der heilige Geist nämlich nicht durch eine Buße im praktischen Lebenswandel erworben werden :Röm. 3,20+28:.
Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung)
1. Errettung und Jüngerschaft im Vergleich
2. Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft
3. Glaube, Jüngerschaft, Werke