09.01.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{2} Das Zeugnis des Täufers (Joh. 1,19-28)
Beginn der Mikrostruktur {2} Das Zeugnis des Täufers (Joh. 1,19-28)
Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,19 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Wie aus den vorliegenden Makrostrukturen zu Joh. 1,19 hervorgeht, entspricht das Zeugnis der Identität des Täufers Johannes dem Zeugnis der Identität Jesu.
Johannes stellte klar, dass er nicht der Auserwählte Gottes war, sondern lediglich der Wegbereiter des Christus.
Diese der Wahrheit entsprechende Erklärung seiner Identität ist zugleich ein wahres Zeugnis zur Identität Jesu, der über sich ebenfalls wahrheitsgemäß sprach und darin die richtige Stellung des Täufers im Vergleich zu sich selbst konstatierte.
Die ungläubigen Juden nahmen jedoch weder Johannes' Zeugnis noch das Wort des Herrn an, sodass sie nicht begreifen konnten, wer Johannes und Jesus waren.
Obwohl die irdisch orientierten Juden nach diesen Identitäten fragten :Joh. 1,19; Joh. 5,12; Joh. 8,25:, drangen die ihnen gegebenen Antworten nicht bis in ihr Herz vor. Sie konnten das wesenhaft Himmlische der Herkunft Jesu und des Täufers nicht erfassen.
In gnostischen Geheimlehren wird Johannes der Täufer auch heute noch als der eigentliche Messias gesehen.
Jesus, so die Irrlehrer, sei von den Christen erst später zum „Christus“ gemacht worden.
Dieser Irrglaube widerspricht u. a. der klaren Aussage des Wortes Gottes in Joh. 1,20 und muss als diabolisch gegeißelt werden.
Die von den ungläubigen Juden zu Johannes entsandten Priester, Leviten und Pharisäer sind das Gegenbild des vom Gott-Vater entsandten Sohns. Sie sind die Antisöhne eines Antigottes :Joh. 8,44:.
Ihre dreimalige Frage an den Täufer spiegelt sich in der dreimaligen Frage Jesu gegen, ob ihn Petrus freundschaftlich liebt, sodass der von diesen Antisöhnen befragte Johannes dem vom Sohn befragten Petrus gleicht.
Zu Joh. 1,19 siehe Joh. 1,26-28.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.