30.01.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{4} Die ersten Jünger Jesu (Joh. 1,35-42)
Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,37 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Joh. 1,37 betreffenden Strukturen haben den Glauben gemeinsam, der durch das Wort bzw. Sprechen einer bestimmten Person möglich wird.
Z. B. glaubten die Jünger Jesu wegen der Schrift und seines Wortes, nachdem Jesus auferstanden war.
Auch die Samariterin am Brunnen Jakob glaubte wegen des von ihr empfangenen Wortes Jesu, der zu und mit ihr sprach.
Die beiden Jünger des Johannes glaubten dem Sprechen des Täufers als er sie darauf hinwies, dass Jesus das Lamm Gottes ist.
Ohne zu wissen, ob dieser Hinweis ihres Lehrers richtig war, handelten sie gemäß ihrem Glauben und folgten dem Herrn nach.
Diese Jüngerschaft gleicht der Nachfolge der vielzähligen Menge, welche die Zeichen Jesu sah, die er an den Schwachen und Kranken tat.
Da die beiden Nachfolger des Täufers das wesenhafte Wortes Gottes, Jesus Christus in Person, sahen, sein Sprechen hörten und es annahmen, erhielten sie die Autorität, Kinder Gottes zu werden.
Die beiden Jünger erkannten, dass die mündliche Lehre Jesu höherwertiger war, als das Sprechen ihres früheren Lehrers Johannes oder irgendeines anderen Menschen :Joh. 7,46:.
Nachdem sie den im Vergleich zu Jesus „geringeren Wein“ Johannes kennengelernt hatten, gingen sie dazu über vom wesenhaften Wein Gottes zu kosten, denn der „ideale Wein“ wird erst nach dem geringeren Wein erkannt.
Die beiden Nachfolger des Täufers wurden die ersten Jünger Jesu. Deshalb entspricht dieser Anfang des Glaubens dem Anfang der Zeichen Jesu, nämlich der Schöpfung des idealen Weins anlässlich der Hochzeit zu Kana.
Aus dem Bereich „Babylons“ hinausgelangend, stellt der aus dem Kreis der Pharisäern kommende Nikodemus ebenfalls einen solchen Anfang des Glaubens an Jesus dar.
Nikodemus entspricht der Samariterin am Brunnen Jakobs, die der Anfang dieses Glaubens im Bereich Samarias war.
Zu Joh. 1,37, siehe Joh. 1,40.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.