09.10.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{27} Die Schafe, der Schafhirte und der Dieb der Schafe (Joh. 10,1-21
Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 10,14 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Schafe des idealen Hirten wissen, wer Jesus ist. Die von ihm Geliebten kennen ihn persönlich als den auferstandenen Gott und Sohn Gottes. Sie erkennen, dass er der Herr ist.
Und Jesus kennt seine Angehörigen. Ihm ist bekannt, wer seine echten Jünger sind.
Dieses Vertrauensverhältnis zu seinen Nachfolgern, das einander Gehören von Herde und Hirte, unterscheidet Jesus von den angestellten Lohnarbeitern, die keine Liebe, Gnade und Wahrheit in ihrem Herzen haben und sich deshalb um die Schafe nicht kümmern.
Die Lohnarbeiter üben einen Beruf aus, haben aber keine Berufung.
Ihr Tun ist nicht ideal, d. h. es folgt keiner Berufung. Sie haben keinen persönlichen Ruf Gottes erhalten und sind aus „Babylon“ nicht hinausgekommen. Die Sklaven des Gesetzes sind Arbeiter, keine Söhne und Erben.
Wer die Identität des idealen Hirten nicht kennt oder anerkennt, erweist sich als ein Schaf einer anderen Herde. Im schlimmsten Fall ist er ein fälschender Pseudohirte, also ein Antichrist.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.