06.11.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{29} Jesus erweckt Lazarus zum Leben (Teil 1/2: Joh. 11,1-35)
Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 11,5 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Joh. 11,5 betreffenden Makrostrukturen zeigen, dass die Liebe Jesu zu Maria, Martha und Lazarus seiner Liebe zu den sich in der „Welt“ befindenden Juden bzw. zu dem „in“ seiner Leibesbucht (an seiner Brust) liegenden Apostel Johannes entspricht.
Sie dient als ein Vorbild dafür, dass alle seine Jünger einander lieben sollen und an dieser Liebe Gottes :1.Joh. 4,7: von anderen als tatsächliche Nachfolger, d. h. wahrhaftige Nachahmer Jesu, erkannt werden können.
Als seine Stunde gekommen war, bewies Jesus seine Liebe zu den Juden in Vollendigung, denn er ließ sich von Judas preisgeben und starb für sie im Jerusalem-Kosmos am Kreuz von Golgatha.
Die Tatsache, dass Jesus Lazarus und dessen Schwestern liebte und sich ihnen persönlich offenbarte, bedeutet, dass sie seine Gebote und das Wort des Herrn besaßen und hüteten, sodass sie von Gott geliebt wurden.
Dessen Wesen ist nämlich die Liebe des Sohns, denn Jesus tut die Werke seines Vaters.
Ihre Liebe ist die Erfüllung des Gebots Gottes. Sie ist der Grund dafür, dass Vater und Sohn zu den Gläubigen kamen und sich bei ihnen aufhielten.
Die Bewahrung der Reden „ewigen“ Lebens Jesu war ein Ausdruck ihrer Liebe zum Sohn Gottes.
Weil der Gott-Vater Maria, Martha und Lazarus Liebe ins Herz legte, war sie keine eigene Leistung der Geschwister.
Ihre Liebe zu Jesus war die Liebe des Vaters zum Sohn. Seine Liebe zu ihnen war dasselbe, denn im Wesen Gottes waren sie alle eins.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.