Die Menge nun, die bei ihm war, bezeugte, daß er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn von den Toten auferweckt habe. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 12,17 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass das jetzige irdische Jerusalem in der Gruft des Lazarus und im Hof der Schafe Jesu dargestellt wird, welche er ruft, um sie aus diesem Bereich des Todes hinauszuführen, muss im Kontext seiner eigenen Erweckung aus den Toten gesehen werden.
Nach Joh. 12,1 wird in Joh. 12,17 erneut auf Lazarus' Auferstehung zurückgeblickt :Joh. 11,43+44:.
Der aus seiner Gruft herausgehende Darsteller Jesu Lazarus kam zu seiner Schwester Maria, und die Darstellerin der Braut des Lämmleins, Maria Magdalena, kam zur Gruft des bereits auferstandenen Herrn.
Die Gläubigen finden Jesus nunmehr nicht mehr in der kosmischen Stadt der Finsternis, sondern sie können ihm, dem wesenhaften Leben, als herausgerufene Lebende entgegengehen.
Sie bezeugen das gute Werk des Herrn, nämlich die Auferweckung derer, die in der Welt zu Tode „erschlafften“ (Lazarus bedeutet „Erschlaffter“), was dem positiven Zeugnis des gläubigen Apostels Johannes entspricht.
Diesem „Lebens-Werk“ Jesu stehen die von ihm bezeugten bösen Werke des „Kosmos“ inhaltlich gegenüber, denn Jerusalem hält die Menschen im Tod.
Wer in diesem „Hof“ bleibt, gelangt nicht zur Weide „ewigen“ Lebens und zum Um-und-Um (zur Herrlichkeitsfülle) Gottes, sondern sucht sein Heil in einem leeren Grab, denn der „Mann des Gesetzes“ existiert nicht mehr.
Er ist ein anderweitiger (ganz anderer), nämlich der auferstandene Mann der Gnade :Röm. 7,4:. Sein Ort ist ein anderer, nicht das irdische Jerusalem.
Er ist aus dieser Stadt hinausgegangen und seine Schafe folgen ihm zu seinem Aufenthalt nach :Joh. 14,2+3:.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.