29.01.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{31} Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem (Joh. 12,12-50 – Teil 2: Joh. 12,31-50)
auf daß das Wort des Propheten Jesaja erfüllt würde, welches er gesprochen hat: «Herr, wer hat dem geglaubt, was wir gehört haben, und wem wurde der Arm des Herrn geoffenbart?»(SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 12,38 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass das gehörte Wort Jesu, d. h. seine gesprochenen Reden, dem geschriebenen Wort des Alten Bundes inhaltlich gegenübersteht, wird durch Joh. 12,38*Joh. 18,32 bestätigt, denn die vollständige Erfüllung des den Unglauben der Juden betreffenden Wortes des Propheten Jesaja spiegelt sich in der vollständigen Erfüllung des mündlichen Wortes Jesu wider, das den eigenen Tod betraf.
Dies macht insofern Sinn, weil eben dieser Unglaube der Welt dazu führte, dass Jesus preisgegeben wurde.
Die vorliegende Gegenüberstellung ist also nicht als ein Gegensatz zu verstehen. Es geht hier aber um eine unterschiedliche Wertzumessung des Zeugnisses Gottes.
Wer den Herrn Jesus nicht als den uns enthüllten (offenbarten) wesenhaften Arm Gottes anerkennt, d. h. nicht daran festhält, dass er die leibliche Wohnstätte des himmlischen Vaters ist, der Sohn also mit Gott eins ist, kann das, was man über den Herrn hört nicht annehmen.
Egal, ob es ihm bewusst ist oder nicht, ist für den Ungläubigen die Lehre Jesu kein Werk des Vaters, sondern ein Ausdruck der Selbstverherrlichung eines überheblichen Menschen und Irrlehrers.
Da dem Verstockten die Wahrheit verhüllt wurde, rechtfertigt er letztlich den Tod Jesu.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.