29.01.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{31} Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem (Joh. 12,12-50 – Teil 2: Joh. 12,31-50)
Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 12,44 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der als das Licht in die Welt kommende Sohn entspricht dem heiligen Geist, denn Letzterer wird gleichermaßen vom Gott-Vater im Namen Jesu als Beiseiterufer (Tröster) und wesenhafter Frieden in die Welt entsandt :Joh. 14,26+27:.
Wie Joh. 14,16 zeigt, ist der Geist des Vaters ein anderer Beiseiterufer (Ermahner und persönlicher Tröster), denn er erfüllt dieselbe Aufgabe der persönlichen Ermahnung und des Beistandes Jesu.
Laut Eph. 2,14 ist Jesus unser Friede. Im dreieinigen Gott ist der Geist der Wahrheit deshalb ebenfalls Friede.
Der Geist ist ebenso eins mit dem Vater, wie der Sohn eins mit Gott ist, denn er lehrt und erinnert an die Reden Jesu, sodass er im Wort des Herrn ebenfalls das Wort des Vaters spricht und zum Glauben an Jesus führt, welcher ein Vertrauen auf den ist, der ihn schickte, sodass Gott durch ihn gleicherweise verherrlicht wird, denn wer den Sohn durch den heiligen Geist sieht, schaut den Vater.
Allein in dem als das Licht Gottes in die Welt kommenden Jesus wird derjenige erkannt, der den Herrn entsandte, denn der Sohn kam aus ihm hinaus und ist deshalb mit ihm in seinem Sein und Tun wesenseins.
Solche, die an Jesus glauben und ihn lieben bezeugen, dass sie an dieser göttlichen Einheit partizipieren, denn ihr Handeln offenbart denselben wesenhaften Ursprung. Es bestätigt ihre Sohnschaft Gottes im Geist.
Hingegen erweisen sich diejenigen, die das Licht nicht entsandte in ihrem Tun als Söhne der Finsternis.
An ihnen kann der Teufel geschaut werden, der sie einst aus sich hinausgab und sie nun mit seinem Geist des Makels führt :Joh. 8,44; Eph. 2,2; Eph. 6,12; Sach. 13,2:.
Wer Jesus nicht schaut, hat einen anderen Vater und einen anderen Geist als dieser.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.