Das sagte er aber nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte und trug, was eingelegt wurde. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 12,6 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der Umstand, dass Judas der „Wolf“ ist, der die Schafe des idealen Hirten rauben möchte (siehe hierzu die Erklärung zu Joh. 10,12*Joh. 18,3+4), bestätigt die Annahme, dass das Geld, das er aus der Kasse stehlen wollte, den Nachfolgern Jesu inhaltlich gegenübersteht, die nicht aus der Hand des Herrn geraubt werden können. (Judas bekam diese Schafe nicht zu fassen.)
Offensichtlich ist Judas nicht nur der kommende Wolf :Joh. 10,12; Joh. 18,3:, sondern auch der Dieb nach Joh. 10,10.
Das Geld für das Salböl konnte Judas Iskariot deshalb nicht stehlen, weil der Sachwert (die wertvolle Myrrhensalbe) nicht mehr vorhanden war, denn Maria hatte damit die Füße Jesu gesalbt. Sie hatte Judas die Rechnung verdorben. Das Geld war für ihn verloren. Er würde es nie mehr zu fassen bekommen.
Wer die Analogie zum versuchten Raub der Schafe Jesu begreift, erkennt, dass die Salbung Jesu zur Grablegung die bleibende, nie verloren gehende Rettung für die Schafe Gottes ist.
Durch Golgatha kann uns der Dieb nicht „beiseiteschaffen“, denn wir gehören Jesus Christus. Wir haften unserem Hirten an.
Der Tod des Gesalbten (Christus) Gottes auf dem Ölberg ist der große Strich durch die Rechnung Satans und seiner babylonischen Pseudorettung auf dem Jerusalemer Tempelberg.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.