12.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{32} Jesus sagt seinen Verrat voraus (Joh. 13,1-30)
Ihr heißet mich Meister und Herr und saget es mit Recht; denn ich bin es auch. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,13 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Das „Ich bin's“ des Lehrers und Herrn Jesus Christus spiegelt sich in dem „Ich bin's“ seiner Jünger gegen, die er durch seine Lebenswasser „hinaufblickfähig“ (sehend) macht.
Seine Reden „ewigen“ Lebens sprach unser großer Lehrer stets freimütig, also ungehindert und öffentlich in der „Jerusalem-Welt“.
Sie konnten auch von den Jüngern Babylons gehört werden.
Jesus Christus ist kein esoterischer Geheimnistuer. Wer sich in „christlichen“ Kreisen bewegt, in denen eine Geheimniskrämerei in Lehrfragen betrieben wird, sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob er es mit wirklichen Jüngern Jesu zu hat, die sich an Joh. 18,20+21, Jes. 45,19, Mt. 10,26+27 und Lk. 12,2+3 orientieren.
Er sollte prüfen, ob er bei (kabbalistischen) Heuchlern weilt, auf deren Stirn der Name „Geheimnis“ geschrieben steht und die einen durchsäuerten Teig „Ägyptens“ verbreiten, durch den sie den geistlichen „Exodus“ derer verhindern, die das wahre Passah-Lamm (Jesus) kennen :Offb. 17,5:.
Geheimtreffen und „eingeweihte“ Zirkel innerhalb von Gemeinschaften (auch „christlichen“ Gemeinden) sind untrügliche Zeichen für das Wirken der großen Hure Babylon. Diejenigen, die dort „Lehrer“ und „Meister“ genannt werden, sind „fromme“ Antichristen eines falschen „Ich bin‘s“ (Gottesname).
Darin, dass die wahren Jünger Gottes bekennen, früher solche gewesen zu sein, die am Wegesrand der irdischen Stadt saßen, um dort als unwissende Blinde um Gaben zu betteln, bestätigen sie ihre durch Jesus bewirkte drastische Verwandlung zu einem höheren Leben.
Dieses „Ich bin's“ derer, die das Licht Gottes erblicken, bedeutet aber nicht, dass ein erwählter Schüler und Diener des Herrn davor geschützt ist, seinen Lehrer zu leugnen. Wie Petrus‘ tragisches Beispiel zeigt, ist es bei einem Christen durchaus möglich, zu bekennen, kein Jünger des Christus zu sein.
In seinem „Nicht bin ich's“ steht Petrus dem „Ich bin's“ des Erblickenden Siloahs inhaltlich gegenüber.
Petrus leugnete sein früheres Leben als ein Sehender, wohingegen der Geheilte sein altes Leben als ein Blinder bekannte, was indirekt bedeutet, dass Petrus im babylonischen Hof des Hohepriesters geistlich erblindete, also seinen Meister und Lehrer verlor.
Das Zeugnis, das „Leben“ im Todeswesen abgelegt zu haben und nunmehr im Licht zu wandeln ist das Gegenteil der Leugnung dieser neuen Zugehörigkeit, denn durch Letztere ordnet man sich erneut der Finsternis Jerusalems und ihrem im Hof der satanischen Pseudogeistlichkeit brennenden wärmenden Kohlefeuer zu.
Man verneint, ein zum Sehen erweckter Schüler und Sklave des wesenhaften Lebens gewesen zu sein.
Es reicht also nicht aus, zu bekennen, dass man den alten Menschen abgelegt hat und die Reden „ewigen“ Lebens besitzt, sondern wir sind dazu aufgefordert, unsere Zugehörigkeit als Jünger und Diener in der Lebensführung so darzustellen, wie es uns unser Lehrer und Herr gezeigt hat.
Wir werden gegebenenfalls um des öffentlichen Zeugnisses des Lichtes Gottes willen furchtlos in die Todestiefe gehen. Als solche, die zum Reichtum des Lebens herausgerufen sind, dürfen wir nicht wieder „blinde Bettler“ Babylons werden.
Martha ruft Maria und sagt ihr, dass der Lehrer sie rufen lässt bzw. Jesus weist darauf hin, dass die Jünger ihn „Lehrer“ rufen (nennen).
Dem einander Rufen von Lehrer und Jünger bzw. Herr und Sklave, d. h. dem mündlichen Zeugnis der Zugehörigkeit zueinander, muss, um der Echtheit des neu geschlossenen Bundes willen, eine treue Lebenspraxis folgen, in der der Schüler zeigt, dass er ein echter Jünger seines vorbildhaften Herrn ist, denn ansonsten verkündet ihm der nächtliche Hahnenschrei, dass er durch die Abschlussprüfung durchgefallen ist :Joh. 18,27:.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.