Es hatte aber einer seiner Jünger, den Jesus liebte, bei Tische seinen Platz an der Seite Jesu. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,23 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Ebenso wie Judas Iskariot im Negativen, nahm der Apostel Johannes im Positiven eine Sonderstellung Jesus gegenüber ein.
Diese zeigt sich daran, dass Johannes dem Herrn räumlich näher war, als alle anderen, denn er lag in Richtung der „Leibesbucht“ Jesu, d. h., der Jünger legte seinen Kopf an die Brust des Sohnes Gottes. (Siehe hierzu auch die Erklärung zu Joh. 1,18.)
Johannes' äußerliche Nähe zu Jesus zeigt sich auch darin, dass er sich zusammen mit ihm in die „Höhle des Löwen“ begab, denn er kam furchtlos in den Hof des Hohepriesters. Johannes ließ sich vom gefangenen Sohn Gottes nicht trennen.
Draußen hatte Petrus Stand genommen :Joh. 18,16: Und auch im Hof Babylons stellte sich Petrus zu den falschen Menschen :Joh. 18,18+25:.
Johannes‘ Gegensatz zu Judas offenbart sich darin, dass Letzterer mit den Feinden Jesu Stand nahm, um den Herrn gefangen zu nehmen. Judas war also räumlich und dadurch, dass er Babylon angehörte sehr fern vom Herzen Jesu.
„Der eine“ aus dem Kreis der 12 Jünger, Judas, hasste Jesus :Joh. 13,21; Joh. 12,4-6:, wohingegen Johannes „einer“ der Jünger war, den der Herr in besonderer Weise liebte (diese Liebe Jesu entspricht seiner Liebe zu Maria, Martha und Lazarus) und der auch den Sohn Gottes und dessen Wort über alles liebte :Joh. 13,23; Joh. 19,26; Joh. 14,23+24; 1.Joh. 2,5; 1.Joh. 4,19; 1.Joh. 5,2+3:.
Durch diese verbale Wiederholung wird auf die Polarität der beiden Jünger Jesu hingewiesen.
Zwischen diesen beiden Extremen befinden sich die 10 anderen Erwählten des Herrn in ihrem unterschiedlichen Maß an Licht und ihren besonderen Spektren (Charaktereigenschaften und Gaben).
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.