12.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{32} Jesus sagt seinen Verrat voraus (Joh. 13,1-30)
Da lehnt sich jener an die Brust Jesu und spricht zu ihm: Herr, wer ist's? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,25 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Auch aus der vorliegenden Makrostruktur ergibt sich, dass die Identität Jesu Judas' Identität inhaltlich gegenübersteht, denn die Frage dessen, der am Teich Siloah sehend wurde nach der Person dessen, an den er glauben wollte, ist das Spiegelbild der Frage der Jünger, wer der Ungläubige unter ihnen ist, der Jesus verraten würde.
Das „jener ist es“ in Joh. 9,37 ist das inhaltliche Gegenüber des „Jener ist's“ Jesu in Joh. 13,26. Die Bekehrung zum Glauben ist das Gegenteil des Verrats.
Wer begreift, dass Judas der inkarnierte Antichristus (Antichrist) war oder er zumindest diesen falschen Messias darstellt, versteht in diesem Kontext die überaus große Wichtigkeit der richtigen Antwort auf die Frage danach, wer derjenige ist, an den geglaubt und der in Wahrheit angebetet werden soll bzw. wer den Christus überliefert.
In der Endzeit wird es diesbezüglich zu einer fatalen Verwechslung kommen. Die wesenhafte Rettung (Jesus) kommt aus den Juden :Joh. 4,22:.
Die Juden sind oder ihr falscher Christus (Antichrist) sind nicht die Rettung.
Die vorliegende Spiegelgleichheit der Identitäten des Judas und Jesu (siehe hierzu die Erklärung zu Joh. 13,24*Joh. 18,4+7) muss in Hinsicht auf diese prophetische Ebene gedeutet werden :2.Thes. 2,4:.
Christentum und jüdisches Antichristentum liegen deshalb zum Verwechseln nahe beieinander, weil der Feind ein Fälscher der Wahrheit ist.
Diejenigen, die an Jesus glauben, dürfen die Hure nicht mit der Braut und den Antichristus nicht mit dem wahren Messias verwechseln :2.Kor. 11,3:!
Durch seine Bücher und Briefe hilft ihnen Johannes effektiv, richtig zu suchen
Wie die inhaltliche und verbale Verknüpfung von Joh. 13,24-26 mit Joh. 18,4-8 zeigt, entspricht die Beantwortung der Fragen des einst Blinden bzw. die der Frage der Jünger dem „Ich, ich bin's!“ Jesu in Joh. 18,5+8.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.