Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,35 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Nicht an der eigenen Anstrengung und der für Gott erbrachten persönlichen Leistung wird man als jemand erkannt, der an den Herrn glaubt, sondern wegen Jesus Christus selbst, denn er macht uns zu seinen Jüngern.
Jesus ist der Rebstock und wir sind seine Reben, sodass er die Frucht durch uns hervorbringt. Es ist seine Frucht.
Unsere Liebe für die Geschwister ist die zur Verherrlichung des Vaters dienende Frucht seines Geistes in uns.
Unsere Herrlichkeit ist seine Herrlichkeit. Unsere Echtheit in der Nachfolge Jesu wird täglich ganz praktisch durch Gott in einem Prozess bewiesen.
Wer jedoch nicht am Wort Jesu festhält, bleibt nicht an ihm als an dem richtigen Weinstock, sodass er nicht zu einem echten Jünger gemacht werden kann, auch dann nicht, wenn er sich „Christ“ nennt und sich in der Nachfolge Jesu sieht.
Der Sohn macht ihn nicht zu einem Nachfolger Gottes.
Er hat die Liebe Gottes nicht in seinem Herzen, sondern die Liebe zur eigenen Herrlichkeit.
Sein Werk ist nicht die Tat Gottes, sondern der eigene „Erfolg“, der laut Joh. 15,5 nicht von Jesus vollbracht worden sein kann, sondern einem falschen und fälschenden Weinstock entspringt, nämlich dem „Anti“ („Anstatt“) zum Christus der Gnade.
Wir wissen, dass wir Jünger Jesu sind, weil er uns dazu gemacht hat und das Zeugnis darüber immerzu in uns wirkt, nämlich die Liebe zu den Geschwistern im Glauben.
Zu Joh. 13,31-35, siehe Joh. 14,23-31.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.