12.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{32} Jesus sagt seinen Verrat voraus (Joh. 13,1-30)
steht er vom Mahle auf, legt seine Kleider ab, nimmt einen Schurz und umgürtet sich; (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,4 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Da sich das Passahmahl Jesu in Jerusalem in seinem Mahl in Bethanien inhaltlich gegenspiegelt, entspricht der Umstand, dass der Herr die Füße seiner Jünger wusch der Salbung seiner eigenen Füße durch Maria.
Maria, Lazarus‘ Schwester, nahm hierfür Öl und wischte die Füße Jesu mit ihren langen Haaren ab.
Der Herr wischte die nassen Füße seiner Jünger mit einer (langen) Stoffbahn ab.
Seine Herrlichkeit (Bekleidung als ein Bild einer bestimmten Leiblichkeitsordnung) nach und nach ablegend, nahm der ideale Hirte die für den Dienst an seinen Jüngern nötigen Dinge (Stoffbahn, mit der er sich umwickelte; Waschbecken; Wasser), um darin u. a. das durch ihn zu vollbringende Heilswerk Gottes zu symbolisieren.
Das Gegenbild Jesu, der dessen Salbung kritisierende ehrsüchtige „Wolf im Schafspelz“, d. h. in einer gefakten „christlichen“ Bekleidung auftretende Judas Iskariot, nahm hingegen die Menschen und Dinge Babylons, um sein gegen die Jünger Jesu gerichtetes Werk des Dienstes Satans zu vollbringen.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.