26.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{33} Der wesenhafte Weg und sein neues Gebot (Joh. 13,31-Joh. 14,31)
den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und kennt ihn nicht; ihr aber kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 14,17 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Was das Schauen, Kennen und Nehmen des Geistes der Wahrheit angeht, unterscheidet sich die Welt von den Jüngern Jesu fundamental, denn die wesenhafte Wahrheit (der Vater) und ihr Geist befreiten sie nicht durch ihre Geist und Leben seienden Reden von der Versklavung durch das Gesetz der Sünde und des Todes :Röm. 8,2:.
Was die Gesetzischen nicht sehen und kennenlernen, können sie nicht in Empfang nehmen, denn das Himmlische liegt jenseits ihres Erfahrungshorizontes, sodass die Welt selbst die Fülle des irdischen Tuns Jesu nicht erfassen kann, d. h. ihr keinen Raum zu geben vermag, denn Jesus stammte nicht aus ihrem Bereich.
Die Ungläubigen kennen auch den Vater und den Sohn nicht. Sie sind für den dreieinigen Gott und sein Tun blind.
Da die Welt den Geist Gottes nicht empfangen kann, wird sie von ihm bei seinem Kommen in Hinsicht auf die Sünde, die Gerechtigkeit und das Gericht überführt werden.
Hingegen lässt der Herr seine Gläubigen nicht allein, sondern er kommt im Geist des Vaters zu ihnen :Joh. 14,18:.
Solche, die den Geist des Vaters, also den der Wahrheit, haben, erkennen, dass das bezeugte Wort Gottes wahr ist, und werden durch Gott bereits vor dem Kommen des Gerichts überführt und zurechtgebracht, denn der Geist bleibt bei ihnen und ist in ihnen, und er leitet sie in der Wahrheit des Weges :Joh. 16,13:.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.