Was fragst du mich? Frage die, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe! Siehe, diese wissen, was ich gesagt habe. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,21 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Offensichtlich weigerte sich Jesus, seine Lehre vor den Ohren der Ungläubigen zu wiederholen, denn er sagte sinngemäß: „Was ich gesagt habe, habe ich gesagt“, was laut Joh. 18,21*Joh. 19,22 Pilatus‘ „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben“ entspricht.
Sowohl das gesprochene Wort Jesu als auch das, was der Römer über ihn schrieb war für die jüdischen Priester extrem anstößig.
Ebenso wenig wie Pilatus den geschriebenen Titel Jesu zu revidieren gedachte, lehnte es Jesus ab, den Juden seine mündliche Lehre darzulegen. Geradeso wie der Römer hatte ihnen Jesus seine Position mehrfach vergeblich verdeutlicht. Deshalb mussten die Wünsche der Uneinsichtigen ignoriert werden.
In seiner Gnade gab der Herr den Ungläubigen jedoch eine zweite Chance zur Erkenntnis, indem er sie dazu aufforderte, die gläubigen Zeugen zur Lehre zu befragen, denn diese hatten seine Zeichen und Reden wahrgenommen und konnten darüber, wie sie von ihrer geistlichen Blindheit geheilt wurden selbst Auskunft geben.
Allein die Auserwählten des Herrn hören und kennen seine Lehre und deshalb kann nur ihrerseits das „ewige“ Leben im Wort Jesu in Empfang genommen werden, denn sie sind solche, die ihn sehen und die Wahrheit kennen.
Da der ernst gemeinte Appell Jesu an die Ungläubigen, seine Nachfolger zu befragen seiner an den Apostel Thomas ergehenden Aufforderung entspricht, den Auferstehungsleib sensorisch zu prüfen, um ihn als den lebenden Herrn und Gott zu erkennen, ist es möglich die gläubigen Jünger Jesu als die zum höheren Leben erstandenen Leibesglieder des Christus zu identifizieren, die den Ungläubigen über die Göttlichkeit ihres lebenden Hauptes Auskunft geben können.
Laut Joh. 6,14*Joh. 18,21 ist die Lehre Jesu eine reiche Speise, die aus dem Himmel kommt. An ihr wird erkannt, dass er Gott gleicht. Diejenigen, die das „Augen-Licht“ bekamen, begreifen und bekennen anderen Menschen gegenüber, dass Jesus der in die Welt kommende Prophet ist. Sie sehen seine Zeichen und hören seine Reden.
Die Eltern dessen, der am Teich Siloah durch Jesus zum Sehen gekommen war forderten die Juden auf, ihren Sohn zu befragen, denn dieser konnte über das „Wie“ und „Wer“ seiner Heilung selbst Zeugnis geben.
Dies entspricht dem Hinweis Jesu, der Hohepriester möge diejenigen über seine Lehre befragen, die sein Sprechen hörten und wussten was er sagte.
Die Auserwählten nehmen den Sohn Gottes in seiner Lehre wahr und er sieht diejenigen, die er auserwählte. Jesus kennt sie mit Namen, d. h. ihm ist ihr wesenhaft Inneres offenbar.
Ein wichtiger Zeuge der Wahrheit ist der Apostel Johannes, sodass wir durch ihn zum Glauben kommen, denn er vernahm das Wort Jesu persönlich und erkannte den Auferstandenen.
Diejenigen, die auf das Zeugnis dieses von Jesus geliebten Menschen vertrauen, „sehen“ und „begreifen“ Gott, obwohl sie hierfür, anders als Thomas, ihre Finger und ihre Hand nicht in den lebenden Leib des Herrn zu stecken brauchen.
Für die ungläubige „Welt“ ist der Gedanke, dass man das Zeugnis Jesu im Wort seiner Gläubigen finden kann höchst anstößig und respektlos, denn der Kosmos hasst die Wahrheit und liebt das Ansehen und die Autorität des falschen und fälschenden Lichts und dessen Jünger :Joh. 18,22:.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.