13.05.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{37} Das Todesurteil Jesu durch die Juden (Joh. 18,28-Joh. 19,16)
Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden sprachen zu ihm: Wir dürfen niemand töten! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,31 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Als Menschenmörder und Fälscher waren diese Juden offenbar gute Nachahmer ihres Vaters, des Teufels.
Ihr Verlangen, den Christus Gottes und seine Leibesglieder in den Tod zu geben ist gepaart mit der Lüge, ihr Gesetz erlaube es nicht, auch nur einen einzigen Menschen umzubringen.
So wie der wahre Gott-Vater keinen einzigen richtet, sondern das ganze Gericht dem Herrn übergibt, wollten die Juden keinen einzigen Menschen, auch nicht Jesus, richten, sondern das Gericht Pilatus übergeben.
Demnach nahmen sie die Rolle des Anti-Vaters ein, und der Richter Pilatus war ihr Anti-Sohn.
Obwohl die Juden listigerweise vorgaben, ihr Gesetz erlaube es grundsätzlich nicht, einen Menschen (also auch Jesus) zu töten, wollten sie den Tod des Herrn erreichen, indem sie das mosaische Gesetz umgingen.
Denn Jesus war in seinem Tun gerecht, sodass er laut dem Gesetz nicht zum Tod verurteilt werden konnte. Er war des Todes unwürdig.
Um ihr Ziel zu erreichen, logen die Juden, indem sie sich ironischerweise ausgerechnet auf das Gesetz beriefen, das sie nicht einzuhalten gedachten.
De facto sind die Gebundenen Satans also Leugner ihrer Versklavung unter dem Gesetz und der Sünde.
Sie sind gesetzlose Gesetzische, pseudofromme Fälscher der Wahrheit, „unschuldige“ Mörder.
In ihren Herzen hat nicht einmal ihr eigenes Gesetz Raum :Joh. 7,19:, denn sie tun das, was sie bei ihrem Vater sehen :Joh. 8,38:.
Jesus Christus ist offensichtlich das Gegenbild der ungläubigen Gesetzischen und Ankläger, denn der Sohn Gottes kam nicht in die Welt, um die Menschen zu richten, die des Todes würdig sind, sondern um sie zu retten.
Dass es den Juden nicht erlaubt sein soll, einen Menschen umzubringen, gleicht in Joh. 12,47+48 dem Umstand, dass Jesus nicht in die Welt kam, um zu richten.
Allerdings wollten die Satanischen (Anklägerischen) den Tod dessen, den sie angeblich grundsätzlich nicht töten durften.
Jesus will aber wirklich das Leben für die Welt, die er nicht zu richten gedenkt.
Die Zielsetzung der Antichristen ist also völlig anders, als die des Christus. Sie sind Söhne der Lüge. Er ist der Sohn der Wahrheit.
Obwohl der Wahrhaftige nicht in die Welt kam, um sie zu richten, wird das von ihm gesprochene Wort diejenigen im letzten Tag verurteilen, die seine Reden verwerfen, was zeigt, dass das gesprochene Wort des Herrn in seinem gerechten Gericht die Funktion innehat, die das heilige, gerechte und gute geschriebene Gesetz bei den anklägerischen und ungerechten Juden einnehmen würde, wenn sie wahrhaftig wären.
Besser erginge es ihnen, wenn das Wort Jesu in ihnen Raum gewänne, denn dann würden sie seinen Tod nicht suchen und wären auch keine Sklaven des Gesetzes des Alten Bundes mehr.
Das gesprochene Wort des Herrn würde sie nicht richten, denn sie hätten die Gewissheit des „ewigen“ Lebens.
Ihnen würde „erlaubt“ werden, jeden einzelnen Menschen in Jesus Christus zu retten.
Sie wären zum Leben und zur Wahrheit befreite Christen. Sie wären keine Ankläger Jesu, sondern Erlöser derer, die Satan durch Gesetz und Sünde bindet.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.