13.05.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{37} Das Todesurteil Jesu durch die Juden (Joh. 18,28-Joh. 19,16)
auf daß Jesu Wort erfüllt würde, das er sagte, als er andeutete, welches Todes er sterben sollte. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,32 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die vollständige Erfüllung des Wortes der Schrift des Alten Bundes (z. B. die Verwirklichung des Zeugnisses des Propheten Jesaja über den fehlenden Glauben der Juden) gleicht der vollständigen Erfüllung des den eigenen Tod betreffenden gesprochenen Wortes Jesu.
Der Herr wies auf die Art seines Todes hin. Er wusste, dass ihn die Juden durch die Hand der Nicht-Juden töten würden, indem sie ihn kreuzigten :Joh. 3,14:.
Im Gleichnis des „sterbenden“ wesenhaften Getreidekorns offenbarte er den Zweck dieses Weges in die Todestiefe, nämlich die wesensmäßige Fruchtmehrung, d. h. die Verherrlichung des Gott-Vaters im wachsenden Leib des Christus. Jesus veranschaulichte, wie die Welt zu Gott gezogen werden würde.
(Siehe hierzu den Artikel „Hiob und der Sinn des Daseins“ und da vor allem das Kapitel „22h Der Daseinssinn der notvollen Schöpfung“.)
Das unzweifelhaft zu geschehende Wort des Herrn bewirkt in solchen, die es hören und darauf vertrauen Leben.
Sie sind deshalb vom Tod zum Leben weitergeschritten, weil Jesus für sie seine Seele in den Tod gab.
Golgatha und die Auferstehung des Herrn sind die vollständige Erfüllung und Bestätigung der prophetischen Rede Jesu und des geschriebenen Wortes Gottes.
Weil er am Kreuz in den Tod ging, schmecken diejenigen, die die gesprochenen Worte Jesu bewahren nicht vom Tod, was nicht unbedingt bedeutet, dass ihnen erspart bleibt, zu sterben.
(Das Wort der Brüder darüber, dass Johannes nicht sterben wird, steht laut Joh. 18,32*Joh. 21,23 dem Wort des Herrn spiegelgleich gegenüber, dass dessen Sterben betrifft.)
Wenn Gläubige Jesu diese Welt verlassen, werden sie jedoch „entlöst“, d. h. ihr Weggang ist eine Erlösung aus der Gebundenheit des Leibes und seiner in ihm wohnenden Sünde. Ihr Sterben ist eine Geburt zum „fleischbefreiten“ Leben Gottes.
Zu Joh. 18,28-32, siehe Joh. 19,13-16.
Zu Joh. 18,28-32, siehe Joh. 18,38b-40.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.