13.05.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{37} Das Todesurteil Jesu durch die Juden (Joh. 18,28-Joh. 19,16)
Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet! Was hast du getan? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,35 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass Judas Iskariot die gesamte Nation der Juden und die Hohepriester darstellt, geht aus Joh. 18,35*Joh. 21,20c hervor, denn Johannes fragte Jesus danach, wer ihn ausliefern wird (in diesem Kontext ging es um Judas) und Pilatus stellte fest, dass es die Juden waren und ihre geistliche Elite, die ihm Jesus auslieferten.
Judas ist der Jude.
Da der „jüdische Kosmos“ (die Jerusalem-„Welt“) für die große Menge an Buchröllchen, in denen das gute Tun Jesu schriftlich fixiert wäre keinen Raum bot, konnte er Pilatus gegenüber auch keine einzige böse Tat Jesu belegen, denn den Jesus hassenden Juden ging es nicht darum, das Recht wahrhaft auszuüben :Joh. 18,29+30:.
Hingegen fragte ausgerechnet ein Römer danach, was Jesus tat.
Der Nicht-Jude Pilatus war darin gerechter, als die pseudogerechten Juden.
Zu Joh. 18,35, siehe Joh. 18,37a.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.