Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 19,26 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der Jünger Johannes hütete (bewahrte) das Wort Jesu. Als er am Kreuz ausharrte, blieb er in der Liebe zum Herrn.
Nach dem Vorbild Jesu, der ihn liebte, war der gläubige Johannes ein „Sohn Marias“.
Der Apostel stellt alle Gläubigen dar, die in der Liebe des Herrn verharren und seinem Beispiel folgen.
Diejenigen, die echte Jünger Jesu sind, seine Geliebten, kennen die Wahrheit ihrer Verwandtschaft mit Gott, denn Jesus offenbart ihnen, dass sie dieselbe himmlische Mutter haben wie er selbst, nämlich das in Maria dargestellte Jerusalem oben :Gal. 4,26:.
Als solche, die aus der wesenhaften Wahrheit, d. h. aus dem Gott-Vater stammen, kennen sie die Wahrheit des zum Glauben an Jesus führenden Zeugnisses des sie verkörpernden Johannes.
Ihnen wird die Wahrheit in der Vollendigung des Werkes Jesu offenbart, also in dessen Tod auf Golgatha.
Die den Herrn hassende Welt erblickt hingegen im Kreuz den vermeintlichen Beweis dafür, dass Jesus „unwahr“ ist.
Ihr wird der dort angebrachte irdische Titel des Menschensohnes gezeigt, sodass die Ungläubigen nicht zur Wahrheit hinaufblicken, sondern zur Fälschung.
Die „Welt“ hat eine andere Mutter, nämlich das Jerusalem unten, sodass sie die Reden Jesu nicht verstehen kann.
Die „Welt“ weiß nicht, was es bedeutet, dass Johannes Marias Sohn ist.
Die Irdischen des Jerusalem-Kosmos kennen lediglich die verschlüsselten Parabeln Jesu und legen sie rein irdisch aus. Die „Welt“ verkennt die Wahrheit des in den Gleichnissen enthaltenen Himmlischen.
Was den Geliebten Jesu ein offenes und klares Wort ist, bleibt dem diabolischen des „Kosmos“ ein Rätsel.
Für die „Welt“ kann Johannes nur symbolisch der Sohn der Mutter Jesu sein.
Sie kennt das in sie hineingeborene Kind der Frau nicht und freut sich auch nicht über die Sohnschaft des die Gnade Gottes besitzenden Menschen :Joh. 16,21:.
Das irdische Jerusalem wird von Jesus nicht aufgefordert, zu erkennen „sehen“), denn es vermag es nicht.
Zu Joh. 19,25+26, siehe Joh. 19,27.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.