Beginn der Mikrostruktur {42} Die Grablegung Jesu (Joh. 19,31-42)
Die Juden nun, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuze blieben (es war nämlich Rüsttag, und jener Sabbattag war groß), baten Pilatus, daß ihnen die Beine zerschlagen und sie herabgenommen würden. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 19,31 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der 15. Nisan 32 n. Chr. war der große Festsabbat. Er war kein Samstag, sondern er begann an einem Dienstagabend.
Laut F.H. Baaders Begriffserklärung zur DaBhaR Übersetzung (DÜ) muss der „Rüsttag“ (DÜ: „Tag der Gerätbeistellung“) für das Passah
(13. Nisan) :Joh. 19,14: vom Tag der Vorbereitung zum wöchentlichen Sabbat unterschieden werden.
In Joh. 19,31 geht es nicht um einen gewöhnlichen Sabbat, sondern um einen „Sabbat“ genannten jüdischen Festtag.
Der große Passah-Sabbat stand an. (Rüsttag war laut Joh. 19,31 nicht nur am 13. Nisan, sondern auch am 14. dieses Mondmonats.)
Wegen des anstehenden großen Fest-Sabbats erbaten die Juden von Pilatus, die Beine der Gekreuzigten brechen zu dürfen, was dem an die Juden gegebenen Rat des Kajaphas entspricht, „den Menschen Jesus“ für das Volk in den Tod zu geben.
Denn, hätte der Herr zu diesem Zeitpunkt noch gelebt und wären seine Beine gebrochen worden, dann hätte er sich mit ihnen nicht mehr zum Luftholen abstützen können und er wäre am Kreuz erstickt. Die Juden hätten ihn also getötet.
Ihr Ziel, Jesus an das Kreuz hinaufzusetzen, spiegelt sich in ihrem Wunsch wider, ihn von dort hinab nehmen zu dürfen.
Diese inhaltliche Gegenüberstellung von Kreuzigung und Entfernung vom Fluchholz gilt auch für die beiden Männer, die links und rechts neben Jesus angepfahlt wurden.
Zu Joh. 19,31, siehe Joh. 19,38-42.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.