23.07.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{42} Die Grablegung Jesu (Joh. 19,31-42)
Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, daß er die Wahrheit sagt, auf daß auch ihr glaubet. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 19,35 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die „Wir-Form“ Jesu in Joh. 3,11 bestätigt, dass sein Bekenntnis der göttlichen Wahrheit in der Gemeinschaft des Zeugnisses seiner Nachfolger, z. B. des Apostels Johannes, geschieht.
Zusammen haben Christus und seine Leibesglieder das Ziel des Glaubens derer, die das himmlische Vaterwort hören bzw. lesen, also dem Glauben schenken, was sie persönlich erkennen durften.
Golgatha stellt das Zentrum der zur Sohnschaft Gottes führenden Erkenntnis dar.
Es geht um den Glauben, dass der Menschensohn am Pfahl (= Kreuz“) erhöht wurde, um durch seinen Opfertod die gesamte Welt zu retten.
Johannes ist ein großer Zeuge dieser Wahrheit des Werkes Jesu.
Der Apostel beglaubigt die vollständige Erfüllung der Heilstat Gottes.
Der geliebte Jünger Jesu entspricht Maria Magdalena, denn um des Glaubens ihrer Hörer willen bezeugte die Brautdarstellerin des Christus die Wahrheit der Auferstehung Jesu.
Ebenso wie Johannes verkündete sie das, was ihr der Herr sagte. Maria spiegelt sich in ihm wider, denn Johannes bezeugt in erster Linie den Tod Jesu.
Johannes gab nicht allein über die Wahrheit dessen Auskunft, was er wahrgenommen hatte, sondern er erkannte auch, dass er die Wahrheit sagte, d. h., er prüft sein eigenes Zeugnis und befand es als richtig.
Der Empfang der Wahrheit geht mit einer Selbsterkenntnis einher, denn wer die Wahrheit Jesu empfängt, nimmt die persönliche geistliche Verwandtschaft zu ihm wahr, d. h. er erkennt wer er ist und wie er mit Gott zusammenhängt (wie er in dessen Familie eingebunden ist).
Der Apostel verstand, dass Maria, die Mutter Jesu, seine eigene Mutter ist. Er erkannte also, dass Jesus sein geliebter Bruder nach dem Geist und Fleisch ist. Johannes erblickte seine und des Herrn gemeinsame Präexistenz und Prädestination.
Diese Wahrheit bestätigt die Wahrheit des Zeugnisses der Gläubigen über den Herrn.
Johannes‘ Wissen, dass sein persönliches Zeugnis wahr ist, entspricht dem Wissen Jesu, dass Petrus ihn in Wahrheit freundschaftlich liebt.
Eine Selbstprüfung kann allein durch das Wort der Wahrheit erfolgen, denn jemand, der in der Wahrheit ist, z. B. der Apostel Petrus, stimmt mit der Wahrheit überein und wird durch sie in seinem Tun bestätigt. Als ein Leibesteil der Wahrheit, ist er ebenfalls „Wahrheit“.
Die Söhne der wesenhaften Fälschung sind hingegen „Fälschung“.
Die den Herrn Jesus ablehnenden Juden sind Anti-Zeugen, denn sie behaupten, Jesus habe Böses getan, obwohl er mit der wesenhaften Wahrheit übereinstimmte, also stets ideal (berufungsgemäß göttlich) handelte.
Auch diese Gegner der Gnade Gottes, die gewissermaßen ein „Anti-Johannes“ (Anti-Gnade Jahwes; Anti- heiliger Geist) sind, prüft man durch das Wort der Wahrheit, sodass sie als Söhne des Teufels befunden werden.
Ihr Anti-Zeugnis wird als antichristlich entlarvt :1.Joh. 2,22+23:. Sie sind Antigläubige eines anderen Gottes. Sie gehören nicht der Familie Jesu, sondern einer anderen Verwandtschaft an.
Wer jedoch die Wahrheit (den Gott-Vater) von solchen empfängt, die ihre Zeugen sind, wird dadurch selbst zu einem Kind der Wahrheit gemacht.
Deshalb heißt Jesus die Ungläubigen Babylons an, sich an diejenigen zu wenden, die sein Vater-Wort gehört haben und deshalb wissen, was er gesagt hat, denn als solche, die bereits zu Leibesglieder der Wahrheit gemacht worden sind, bekennen seine Gläubigen das Wort des himmlischen Vaters ebenso, wie es der Sohn getan hat.
Die wahren Zeugen Gottes geben Fragestellern eine wahre, also bleibendes und immerfort wachsendes Leben wirkende Auskunft.
Wir dürfen uns der Gnade Jahwes (dem heiligen Geist) zuwenden, denn der Beiseiterufer (Tröster) spricht das, was er aus dem Wort der Wahrheit (dem Sohn) hört :Joh. 16,13:.
Joh. 19,35 [D36] <Joh. 20,29*> Offb. 1,9 [D36]
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.