Denn solches ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: «Es soll ihm kein Bein zerbrochen werden!» (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 19,36 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass die Knochen Jesu nicht gebrochen wurden, gleicht dem Umstand, dass man seinen Leibrock nicht zerteilte. In beiden Fällen wurde die diesbezügliche Schrift des Alten Bundes vollständig erfüllt.
Zu dieser unbedingt zu erfolgenden Erfüllung der Prophetie Gottes gehört, dass die Menschen den sahen, in den sie stachen :Joh. 19,37:.
Die Unabänderlichkeit des geschriebenen Geschehens entspricht dem Umstand, dass Pilatus den von ihm schriftlich fixierten Titel Jesu nicht abändern wollte, denn das den Sohn Gottes zum Inhalt habende geschriebene Wort war unumstößlich.
So war es auch schriftlich festgelegt worden, dass Judas, der mit Jesus das Brot teilte, den Herrn verraten würde.
Der falsche Jünger konnte aber keinen einzigen Gläubigen von Jesus trennen. Judas‘ Ferse traf lediglich Jesus, das Haupt des Lämmleins.
Sie zerbrach keinen Leibesteil des Christus, denn Jesus verschonte seine Schafe vor dem kommenden reißenden „Wolf“.
Tiefer gesehen, geht es also bei der Bewahrung der Knochen Jesu darum, dass die Einheit seines Leibes im höheren Sinn erhalten blieb.
Sie ist ein Symbol dafür, dass kein einziger Gläubiger Jesu von ihm, als dem Haupt der göttlichen Heilsgemeinschaft getrennt werden kann.
Wie 2.Mose 12,46 zeigt, durfte man das Gebein des Passah-Lammes nicht zerbrechen.
Dies ist der Grund dafür, warum die Knochen Jesu auf Golgatha nicht „zertrommelt“ (DÜ) wurden, denn Jesus ist das große Passah. (Das Lamm selbst wird biblisch als „Passah“ bezeichnet.)
Im „Feuergericht“ Golgathas ermöglichte das Lamm Gottes den Auszug derer, die an es glauben und aus dem „großen Ägypten“:Offb.11,8:, dem gesetzlichen irdischen Jerusalem, herauskommen.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.