Und abermals spricht eine andere Schrift: Sie werden den ansehen, welchen sie durchstochen haben.» (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 19,37 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Wie aus Joh. 19,31-42 hervorgeht, bildet Joh. 19,32-34*Joh. 19,36+37 ein strukturelles Verspaar.
Dass dem Herrn, im Unterschied zu den beiden anderen Gekreuzigten, die Beine nicht gebrochen wurden :Joh. 19,32+33:, sondern seine Körperseite mit einer Lanze eines Soldaten durchbohrt wurde :Joh. 19,34:, spiegelt sich textlich darin wider, dass dadurch die Prophetie des AT erfüllt wurde :Joh. 19,36; Joh. 19,37:.
Ebenso wie in Joh. 19,24, ist auch in Joh. 19,34 die Lanze ein Hinweis auf die frühere Inkarnation des Antichristen, der den Christusdarsteller Abel „schlachtete“ (DÜ), denn der Name Kain kann gemäß F.H. Baader u. a. als „Lanze“ oder „Lanzender“ (also jemand, der eine Lanze führt) übersetzt werden.
Diejenigen, die auf Golgatha den wahren Christus als denjenigen sahen, in den sie eingestochen hatten, waren also ungläubige Leibesglieder des die Gläubigen Jesu (z. B. Abel) tötenden Anti-Sohnes Satans :Joh. 8,44:
Selbst in einer möglichen endzeitlichen Vollerfüllung des damaligen Geschehens, werden die antichristlichen Juden durch dieses Sehen des von ihnen Durchstochenen nicht zum Glauben an ihn bekehrt, sondern sind dazu bestimmt, das Gericht Gottes zu erleiden :Mt. 24,30; Offb. 6,16+17:.
Joh. 19,37 (Joh.*Offb.) Offb. 1,7
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.