09.09.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{45} Jesus erscheint den Jüngern (Joh. 20,19-23)
Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 20,21 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Derjenige, der vom himmlischen Vater geschickt wurde, entsendet seine Gläubigen in Übereinstimmung mit dem Tun seines Hauptes, sodass sie dasselbe Ziel verfolgen wie er, nämlich die Mehrung des Glaubens der Menschen und die daraus resultierende Verherrlichung Gottes.
Als Söhne des Reichs des Himmels gehen die Jünger Jesu in die Welt, um die Wahrheit in Person zu bezeugen.
Der ihnen gegebene wesenhafte göttliche Friede befähigt sie, ihre Mission furchtlos zu erfüllen.
Solche, die ebenfalls aus der Wahrheit stammen, hören auf ihre Stimme ebenso, wie die Entsandten Jesu das wesenhafte Wort erkannten und es annahmen.
Maria Magdalena gleich, künden diese neuen Hörer der Wahrheit die den Gott-Vater betreffende Botschaft des zum Leben erstandenen Sohnes.
Es ist auch die gute Nachricht des künftigen Hinaufstiegs der Gemeinde in den Himmel zum Sohn und zu ihrem gemeinsamen Vater, denn wer Jesus nachfolgt, geht seinen Weg in die Höhe :Joh. 14,2+3:.
Dass Jesus in der Mitte seiner Jünger stand und sie mit den Worten „Friede ist euch“ begrüßte :Joh. 20,19b:, wiederholte sich in Joh. 20,21, wo er nochmals diesen Gruß sagte. (Siehe hierzu die parallele Struktur in Joh. 20,19-23.)
Der Kontext zeigt, dass der Vater den Sohn schickte, damit dieser inmitten seiner Jünger Stand nimmt.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.