Jesus spricht zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 21,10 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Ebenso wie die Jünger Jesu durch seine Gnade die 153 Fische aus dem See Genezareth „genommen“ hatten (sie hoben sie in einem Netz hinauf), gab Gott Jesus die Autorität, seine für die Schafe in den Tod gesetzte Seele nochmals zu nehmen, d. h. sie aus dem Totenraum Scheol hinaus zu „entheben“.
Diese Analogie bestätigt, dass der „Meer“ genannte See Genezareth das Totenreich „Meer“ darstellt und die Fische, tiefer gesehen, symbolisch für toten Seelen stehen, die zum Licht derer hinaufgezogen werden, die bereits leben.
Ihre Erweckung zum Leben ist allein deshalb möglich, weil die Seele Jesu den finsteren Gerichtsort der Todestiefe überwand (als ein Teil der göttlichen Dreieinigkeit zog er sich selbst aus dem Scheol) und in Herrlichkeit auferstand.
Joh. 10,18 ist also die Voraussetzung für Joh. 21,10. Die vielen Seelen entsprechen der einen Seele Jesu.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.