Da stieg Simon Petrus hinein und zog das Netz auf das Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig; und wiewohl ihrer so viele waren, zerriß doch das Netz nicht. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 21,11 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Ebenso, wie die römischen Soldaten den nahtlosen Leibrock Jesu bei dessen Kreuzigung, also als der Herr von der Erde „abgeschnitten“ (enthoben) wurde :Dan. 9,26; Jes. 53,8:, nicht zerrissen, sondern über dieses Gewand das Los warfen, zerriss das mit den 153 großen Fischen gefüllte Netz des Petrus nicht, als es der Apostel auf das Land zog.
So wie der ganz durchgewebte Leibrock Jesu dessen Körper rundherum umgab, waren die aus der Tiefe des „Meeres“ hinaufgehobenen vielen Fische ganz vom Fischernetz umgeben.
Sie bilden das Spiegelbild der einen Seele Jesu, die nach der Wegnahme ihres „Netzes“ (d. h. tiefer gesehen ihres Leibes) am Kreuz von Golgatha dem Totenreich „Meer“ preisgegeben wurde.
Die große Menge der geretteten Fische entspricht dem einen großen Fisch, der um ihrer Rettung willen in das „Meer“ hinabstieg (Golgatha), also verloren ging.
Die Jünger (und insbesondere Petrus) sind das Gegenbild zu den ungläubigen Juden und Römern. Das Netz dieser Fischer entspricht dem nicht zerrissenen Gewand Jesu.
Der Aufforderung Jesu in Joh. 21,6, das (leere) Netz ins „Meer“ zu werfen, entspricht in Joh. 21,10 seiner Anweisung, von den „nun genommenen“ Fischrationen zum bereits angefachten Kohlefeuer zu bringen. (Siehe hierzu Joh. 21,1-14.)
Diese Fischrationen wurden durch das von den Jüngern ausgeworfene Schleppnetz „genommen“. Sie müssen von den bereits auf dem Kohlefeuer liegenden Fischrationen Jesu unterschieden werden :Joh. 21,9:.
Die Formulierung „Fülle der Fische“ :Joh. 21,6: spiegelt sich in Joh. 21,11 wider, wo die exakte Anzahl dieser großen Menge an Tieren genannt wird: das Netz war von 153 großen Fischen „gequollen“.
Dass es alle Jünger gemeinsam nicht schafften, das Netz ins Schiff zu ziehen (es wäre hierbei vmtl. zerrissen) :Joh. 21,6:, steht dem Umstand gegenüber, dass es Petrus ganz allein an Land ziehen konnte :Joh. 21,11:, ohne dass es zerriss.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.