Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den Fisch. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 21,13 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass Jesus den ihn erkennenden Jüngern Brot und Fisch gab, entspricht dem Umstand, dass der ideale Hirte seine Seele für die Schafe gibt, indem er den ihm vom Vater gereichten Kelch auf Golgatha annimmt.
Weil Jesus diesen Weg der Todestiefe ging, vermochte er seinen Jüngern den heiligen Geist zu geben, sodass sie diesen, gleich den ihnen von ihm dargereichten Brot und Fischrationen, empfangen konnten.
Die vorliegenden textlichen Strukturen zeigen eine sich um ihr Zentrum Golgatha gruppierende Einheit von Geben und Nehmen an.
Der Unkenntnis der Identität Jesu in Joh. 21,4 steht laut dem Chiasmus in Joh. 21,1-14 der Umstand gegenüber, dass ihn die Jünger als ihren Herrn wahrnahmen :Joh. 21,12:.
Die Jünger hatten ursprünglich nicht erkannt, dass es Jesus war :Joh. 21,4:. Später wagte keiner von ihnen, ihn über seine Identität zu befragen :Joh. 21,12:, denn alle wussten, wer er war.
Zuerst bat sie Jesus um Nahrung, was die Jünger verneinten :Joh. 21,5:. Hingegen nahm Jesus am Schluss mit ihnen das Frühstück ein.
Nicht sie hatten für ihn Zukost, sondern er für sie, denn der Herr gab ihnen Brot und Fischrationen :Joh. 21,13:.
Das Geschenk der Gnade liegt jenseits der Dimension von Saat und Ernte. Es übersteigt das Gesetz von Geben und Nehmen.
Dass die Jünger kein einziges Fischlein gefangen hatten :Joh. 21,3:, spiegelt sich möglicherweise darin wider, dass es kein einziger Jünger wagte, Jesus zu dessen Identität zu befragen :Joh. 21,12:.
Joh. 21,13 (Joh.*Offb.) Offb. 2,7
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.