08.10.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{47} Jesus zeigt sich 7 Jüngern (Joh. 21,1-14)
Auslegung von Joh. 21,4
Als es aber schon Morgen wurde, stand Jesus am Gestade; doch wußten die Jünger nicht, daß es Jesus sei. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 21,4 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Am Morgen hatten die fischenden Jünger die Identität des am Strand des „Meers“ Kinneret (See Genezareth) stehenden Jesus zuerst nicht erkannt.
Ebenso war es dem mit Wasser taufenden Johannes ursprünglich nicht klar, dass der inmitten der Jesus nicht erkennenden Juden stehende Herr das Lamm Gottes ist. Auch der Täufer hatte Jesus nicht gleich erkannt.
Dieses Stehen des Sohnes Gottes inmitten der Ungläubigen spiegelt sich darin gegen, dass er in inmitten seiner Jünger stand.
Aber auch ihnen, der wahren Gemeinde, musste der Herr erst seine Wundmale zeigen, d. h. sich als das geschlachtete Lamm Gottes offenbaren, damit sie seine Identität erkennen konnten.
Diese 1. Offenbarung Jesu steht seiner 3. Offenbarung textlich gegenüber, d. h. dem momentan betrachteten Geschehen in Joh. 21,1-14.
(Bei seiner 2. Offenbarung musste Thomas die Identität Jesu zuerst wortwörtlich verstanden „be-greifen“ lernen, d. h. seine Unkenntnis des Auferstandenen überwinden.)
Judas, der zusammen mit der babylonischen „Geistlichkeit“ Jerusalems stand, um Jesus zu verhaften, stellt hingegen den Antichristus (Antichrist) innerhalb einer Pseudogemeinde dar.
Judas Iskariot ist ebenso ein „Anstatt“ des Christus, wie das große Babylon die Anstatt-Braut Gottes ist.
Der Antihirte Judas ist der kommende Wolf und Dieb aus dem Gleichnis Jesu über den idealen Hirten, dessen Sinn die Jünger Jesu ursprünglich nicht begriffen, also nicht wussten, dass Jesus der ideale Hirte ist.
Auch hier erkannten sie die Identität des Herrn zuerst nicht. Er musste sie ihnen offenbaren :Joh. 10,11:.
Joh. 21,4 (Joh.*Offb.) Offb. 3,3
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.