06.03.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{8} Nikodemus kommt zu Jesus (Joh. 3,1-21)
Denn wer Arges tut, haßt das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht gestraft werden. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 3,20 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Im Gegensatz zu Jesus, der den idealen Willen des ihn Sendenden tut und darin dessen Werk vollendet, tut derjenige, der das Schlechte der Finsternis praktiziert die Werke der Finsternis.
Die Finsternis und ihr Werk sind also der Anti-Vater (Satan), der in seinen Söhnen handelt, vornehmlich in dem das Werk des Teufels vollendenden Judas, der hierin als der Anti-Sohn identifiziert werden kann.
Joh. 3,20 zeigt uns also Judas' Motivation dafür, den Herrn zu verraten.
Warum wollte er das tun?
Aus reiner Geldgier?
Weil er endlich die Befreiung Israels von der römischen Knechtschaft erhoffte?
Wollte er wirklich dem Messias „helfen“, endlich tätig zu werden und das irdische Großreich Gottes aufzurichten? Glaubte er also eigentlich an den „Christus“ Jesus?
Nein.
Das „Arge“ des falschen Jüngers Jesu Judas bestand darin, dass er das Licht Jesu hasste, denn es drohte seine „gottväterliche“ (satanische) Bosheit, d. h. das „nächtliche“ Werk seines Vaters, des Teufels, zu offenbaren und ihn als den zu identifizieren, der er ist.
Joh. 3,20 (Joh. // Offb.) Offb. 3,19
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.