Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 3,5 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Herkunft aus Wasser, also die irdische Geburt bzw. die Wassertaufe des Johannes oder die Wasser in den 6 steinernen Krügen Kanas reicht nicht aus, das inmitten des Kosmos („Jerusalem-Welt“) stehende wesenhafte Reich des Himmels wahrzunehmen.
Es bedarf hierfür der Geisttaufe Jesu, also seines idealen Weins, d. h. einer Geburt aus dem Himmel her.
Das wesenhafte Geschenk Gottes muss als von oben kommend in Empfang genommen werden, um den die Wahrheit in Person seienden Gott-Vater in diesem seinen Geist anbeten zu können.
Für diese Anbetung bedarf es des Wissens darüber, wo sich der wesenhafte Tempel des Geistes befindet, d. h. der Christus muss wahrgenommen werden.
Dies ist wiederum nur im Geist Gottes möglich, den allein diejenigen besitzen, die aus ihm geboren sind, also Gott zum Vater haben.
Auch die Wasser Bethesdas dienten nur dann zur zeitlich befristeten Heiligung der dort liegenden Kranken, wenn zuvor ein Engel von oben hinabstieg und sie in Bewegung setzte.
Dieser Engel der minderen Wasser des irdischen Jerusalem ist demnach eine schwache Abschattung des die idealen Wasser Jesu belebenden heiligen Geistes, der aus dem himmlischen Jerusalem hinabsteigt, um mit dem Ziel des „ewigen“ Lebens zu zeugen.
Als Jesus am Kreuz von Golgatha hing, kamen von dort oben aus seiner durchstochenen Seite Blut und Wasser hinaus.
Der dieses Geschenk sehende Evangelist bezeugt uns, dass seine diesbezügliche Kenntnis wahr ist, denn als jemand, der aus Wasser und dem Geist der Wahrheit geboren wurde, kann Johannes das wesenhafte Reich des Himmels „wahr-nehmen“ und dorthin hineinkommen.
Zu Joh. 3,5, siehe Joh. 3,8.
Joh. 3,5 [D29] <Joh. 3,34*> Joh. 4,28 [D30]
Joh. 3,5 [D265] <Joh. 8,7*> Joh. 13,20 [D262]
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.