20.03.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{10} Jesus und die Frau aus Samaria (Joh. 4,3b-42)
Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem den Vater anbeten werdet. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 4,21 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Wie die vorliegende Textstruktur zeigt, entspricht die kommende Stunde der Anbetung des wahrzunehmenden Gott-Vaters der Stunde, in welcher der Apostel Johannes die von ihm als seine Mutter erkannte Maria zu sich und zu seinen Angehörigen nahm.
Da die Mutter Jesu die himmlische Stadt Jerusalem abschattet, sie ist der mütterliche Ursprung aller gläubigen Geschwister im Herrn, stellt Johannes' Erkenntnis seiner Sohnschaft dieser Mutter gegenüber die Kenntnis des Ortes dar, in dem der Gott-Vater im Geist und in der Wahrheit angebetet wird.
Es handelt sich hierbei weder um die Bergheiligtümer Samarias, noch um das irdische Jerusalem, sondern um den wahrzunehmenden himmlischen Aufenthalt des wesenhaften Tempels Gottes :Offb. 21,1-3+22:.
Joh. 4,21 (Joh.*Offb.) Offb. 16,19+20
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.