20.03.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{10} Jesus und die Frau aus Samaria (Joh. 4,3b-42)
Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 4,34 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Das in die Welt kommende Lamm des es dorthin hinabsendenden Gottes vollendet das bis jetzt anhaltende Handeln des Vaters dadurch, dass es sich dessen ideales Tun zum Vorbild nimmt und dem himmlischen Vater lebenspraktisch nacheifert.
Dieses Tun des Willens Gottes ist die Speise des Gesalbten (Christus).
Es ist das Werk des Vaters, die Ankunft seines himmlischen Lichtes in dieser Welt, das dem praktizierten Tun der verfinsterten irdischen Menschen entgegensteht, es offenbart und darin die Ungöttlichen ihrer Bosheit überführt.
Wie aus Joh. 4,3b-42 hervorgeht, entspricht das Lebenswasser des Sohnes Joh. 4,10: der göttlichen Speise, die er aus der Hand des Vaters von oben nimmt :Joh. 4,34:.
Dem Sehen des Geschenks Gottes und der Identität dessen, der die Samariterin um Wasser bat :Joh. 4,10: steht in Joh. 4,35ff. das Sehen der schon weiß zur Ernte gewordenen Regionen gegenüber.
Diese Ernte des „ewigen“ Lebens geht aus der wesenhaften Wortsaat Gottes hervor :Joh. 4,36+37:. Das Wort Jesu sind aber seine geistgefüllten lebenden Wasser, die „ewiges“ Leben hervorbringen :Joh. 4,14:.
Das Geschenk Gottes sind seine durch seinen Sohn zum „ewigen“ Leben der Menschen gegebenen Wasser des Geistes.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.