03.04.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{12} Jesus heilt einen Kranken am Sabbat (Joh. 5,1-18)
Nun sprachen die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat; es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 5,10 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Liegematte dessen, der in Bethesda von seiner Krankheit (Schwachheit) geheilt wurde ist das Spiegelbild des Kreuzes Jesu, der auf Golgatha unsere Krankheit trug, d. h. dort „schwach“ gemachten wurde.
Dies sieht man auch am Einwand zu dieser Matte bzw. am Umstand, dass der am Kreuz angebrachte Titel Jesu beanstandet wurde.
Das mosaische Gebot untersagte es, am Sabbat eine Liegematte umherzutragen und der Herr wurde an dem von ihm nach Golgatha getragenen Kreuz angeblich fälschlicherweise als der König der Juden betitelt.
Der Unterschied zwischen dieser Herrschaft und der schlichten Behauptung, der König der Juden zu sein entspricht dem Gegensatz, als ein am Sabbat Geheilter das Sabbatwerk Jesu zu tun und es darin zu proklamieren oder dem versklavenden Gesetz Folge zu leisten.
Allein der wahre König und diejenigen, die von ihm geheilt wurden sind Herren des Sabbats, da sie auf Golgatha in die Sabbatruhe Gottes eingingen :Mk. 2,27+28; Joh. 5,17; Hebr. 4,9-11:.
Ihrem Herrn gleich, besitzen alle, die durch sein Blut geheiligt wurden die Freiheit, mit den unreinen „Samariter“ Kontakt zu pflegen.
Sie schenken ihnen diese zum Leben des höheren Sabbats (u. a. im Millennium) dienende Befreiung.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.