Und der Vater, der mich gesandt hat, hat selbst von mir gezeugt. Ihr habt nie weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen; (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 5,37 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Juden haben weder die Stimme des den Sohn bezeugenden Gott-Vaters gehört, noch haben sie dessen wahrnehmbare Gestalt gesehen.
Das Zeugnis Jesu über die Bosheit der ihn hassenden Welt ist das Gegenteil davon, dass Gott ihn bezeugt.
Ausschließlich der von Gott entsandte Sohn, der das Wort seines Vaters hütet und liebt erkennt Gott und leitet ihn her. Nur er kann das Himmlische offenbaren und bestätigen.
Da die ungläubigen Juden das wahre Vaterwort Jesu ablehnen, bleiben sie geistlich taub und blind.
Als solche, die die Wahrheit fälschen, d. h. einen diesbezüglich ganz anderen Eindruck erwecken, kennen sie Gott nicht und haben ihn auch nie zur Kenntnis genommen.
Jesus kennt aber alle seine unter dem „Juda-Feigenbaum“ sitzenden Gläubigen.
Er sieht diese vom Vater zu ihm gezogenen, nicht betrügerischen „Nathanael-Israeliten“ und offenbart ihnen Gott, sodass sie in Jesus die Stimme des Gott-Vaters hören und dessen Gestalt sehen.
Joh. 1,18 [D92] <Joh. 3,34*> Joh. 5,37 [D93]
Joh. 1,18 Den Gott hat nicht e i n e r jemals gesehen; der alleiniggewordene Gott, der Gekommenseiende hin die Leibesbucht* des Vaters, jener leitetas* ihn her*. (92)
Joh. 5,37 Und der mich Sendende, der Vater, jener hat mich betreffend bezeugt; weder habt ihr seine Stimme jemals gehört noch habt ihr sein zu Gewahrendes gesehen, (93)
Joh. 1,18 ist mit seinem „Spiegelvers“, Joh. 5,37, sehr eng verknüpft. Dieses Verspaar ist auch mit seiner textlichen Mitte, Joh. 3,34, inhaltlich verbunden.
Zur komplementären Spiegelung gehört auch, dass der Geist den Sohn in den Vater „hineinsendet“ (siehe hierzu die Erklärung weiter unten) :Joh. 1,18: und der Vater, durch seinen von ihm entsandten Sohn :Joh. 5,37:, den Geist unbegrenzt in die Welt schickt :Joh. 3,34:.
Außerdem leitet der Sohn den Vater her :Joh. 1,18:, und der Vater bezeugt den Sohn :Joh. 5,37:, was sich ebenfalls ergänzt.
In Joh. 5,37 bestätigt Jesus den ihn verfolgenden Juden die Tatsache, dass kein einziger (Mensch) den Gott-Vater gesehen hat :Joh. 1,18; Joh. 5,16+33; Joh. 1,19+24:, indem er ihnen sagt, dass auch sie die wahrnehmbare Gestalt dessen, der ihn entsandte nicht erblickt haben.
Des Weiteren geht es in Joh. 1,18*Joh. 5,37 um das spiegelgleiche Zusammenspiel des Kommens bzw. Weggehens des Sohnes zu und vom Vater und die damit verbundene Rolle der weiblich-mütterlichen Seite der Gottheit, d. h. des heiligen Geistes.
Der vom Geist innerhalb der Gottheit in die Leibesbucht („Schoß“) des Vaters hineingezeugte (und später aus dem väterlichen Teil Gottes herausgeborene :Ps. 2,7:) „Wort-Sohn“ :Joh. 1,1: ist laut Joh. 1,18 bei dieser göttlichen Selbstzeugung derjenige, der in den Vater hineinkommt.
Der zeugende Geist befand sich hierbei nicht außerhalb Gottes. Er ist also als Zeugender nicht „männlich“.
Alles vollzog sich in Gott.
Der männliche Teil Gottes, der Vater, „empfing“ den Sohn von seinem weiblichen Teil, dem Geist :Joh. 1,1+18:.
Laut Joh. 5,37 ist Jesus hingegen derjenige, den der Vater (in die Welt) sandte.
Im weitesten Sinn begann diese Entsendung des Sohns durch den Vater, als er aus Gott als der „Tag“ geboren wurde, also aus ihm hinauskam :Ps. 2,7:.
Im engeren Sinn wurde Jesus in die Welt entsandt, um dort die geistgefüllten Reden Gottes zu sprechen :Joh. 3,34:, d. h. als das wesenhafte Lebenslicht des Tages im Finsteren des Jerusalem-Kosmos hineinzuscheinen, um jeden Menschen zu erleuchten :Joh. 1,4+5:.
Sowohl die Hineinbewegung als auch das Weggehen des Sohnes zum und vom Vater erfolgen im Geist Gottes.
Im erstgenannten Fall stand der Geist (als ein Teil der Gottheit, d. h. innerhalb Gottes) „im“ Anfang, dann erfolgte die Bewegung des Sohns auf den Vater zu (das wesenhafte Wort war zu dem Gott-Vater), und am Ende war der Sohn in der Leibesbucht („Schoß“) Gottes angelangt :Joh. 1,1:, sodass Letzterer vollständig von ihm ausgefüllt wurde, d. h. er das Wort war. Der Vater ist das Ziel.
Der mütterlicher Geist ist räumlich der „Im-Anfang“, d. h. derjenige, der im Vater (= Anfang) ist.
Siehe hierzu die Erklärung zu Joh. 1,1 und Offb. 19,13 und das Kapitel „7a Die Entstehung der Trinität“ im Artikel „Die Trinität Gottes“ auf Freudenbotschaft.net.
Bei der Entsendung des Sohns steht der ihn schickende Vater am Anfang, dann bewegt sich der Sohn vom Vater weg (das wesenhafte Licht-Wort kommt in die Welt) und am Ende spricht Jesus die ins wesenhafte Leben zeugenden Reden Gottes, welcher durch diese Lebenswasser den heiligen Geist unbeschränkt gibt :Joh. 3,34:. D. h. der Geist ist das Ziel.
Da der Sohn durch den heiligen Geist seinen Ursprung im Vater hat, ist es auch allein ihm möglich, seine wesenhafte Herkunft für andere herzuleiten :Joh. 1,18:, denn Jesus hat die wahrnehmbare „Gestalt“ des Vaters in Gott gesehen und dessen Stimme gehört, als er noch beim Vater war :Joh. 5,37:.
Es sind diese göttlichen Reden, die Jesus sprach :Joh. 3,34:. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Werke des Vaters, die der Herr in der Welt in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes tat :Joh. 5,30+36:.
Die Juden handelten und sprachen hingegen in Übereinstimmung mit ihrem Vater, dem Teufel. Sie vermochten das himmlische Vater-Wort des Sohnes nicht zu hören :Joh. 8,43+44:. Ihr Wille ist der Wille ihres Gottes.
Genau genommen, leitet sich der Vater durch seinen Geist in den Reden des von ihm in die Welt entsandten Sohns selbst her, denn es sind seine Reden. Der Sohn ist sein Wort!
Dieses vom Vater geschickte wesenhafte Wort haben Ungläubige nicht bleibend in sich :Joh. 5,38:.
Solche, die das Wort Gottes hassen, kennen folglich denjenigen nicht, der den Gott-Vater offenbart.
Sie sind auch keine Kinder des Vaters, der den Herrn Jesus in die Welt schickt.
Die Juden können nicht begreifen, dass der Gott-Vater den Sohn bezeugt.
Da sie nicht aus Geist in die Leibesbucht („Schoß“) des Vaters hineingezeugt wurden, haben sie nämlich weder seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen. Sie kennen den himmlischen Ursprung nicht und können deshalb Gott nicht herleiten.
Folglich ist es falsch zu behaupten, der Gott des Alten Bundes, der Gott Israels und Schöpfer der Welt, sei der Gott-Vater.
Der Gott-Vater kann nicht der Gott der Juden sein, denn der himmlische Vater wird ausschließlich durch das wesenhafte Wort, d. h. durch Christus hergeleitet :Joh. 1,18:.
Der die Welt erschaffende „Wort-Sohn“ und Gott (!) :Joh. 1,3+18; Joh. 20,28: offenbarte den Vater allein denen, die ihn annehmen und an seinen Namen, Jesus, glauben :Joh. 1,12:.
Eine solche Herleitung Gottes war jedoch zur Zeit des Alten Bundes nicht möglich, weil der Sohn damals noch nicht in den Jerusalem-Kosmos gekommen war, der Vater demnach nicht im Sohn gesehen werden konnte :Joh. 14,9:.
Eine Gleichsetzung des Gott-Vaters mit dem Gott Israels ist ein diabolischer Trick Babylons.
Diese theologische Verirrung ist notwendig, um die weltweite Anbetung der unialen Pseudogottheit zu ermöglichen. Sie ist eine Anbetung des angeblichen „Gottes“ und „Schöpfers aller Menschen“, der keinen Vater hat.
Wer sich in diese kosmische Einheit einfügen lässt, gehört dem Teufel.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.