01.05.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{16} Jesus ist das aus dem Himmel herabsteigende Brot (Joh. 6,22-59)
Da sprachen sie zu ihm: Was tust du denn für ein Zeichen, damit wir es sehen und dir glauben? Was wirkst du? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 6,30 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Als eine Voraussetzung dafür, zu sehen und zu glauben, forderte die jüdische Menge ein Zeichen Jesu.
Dies entspricht ihrer durch die Priester und Leviten an den Täufer Johannes gestellten Frage, ob er Elia oder ein Prophet sei.
In beiden Fällen geht es um das Zeichen der Legitimation als eine Bedingung dafür, zu glauben.
Im Unterschied zu vielen Einwohnern Sichars, hatte die Menschenmenge das wesenhafte Lebensbrot Gottes gesehen und war dennoch ungläubig geblieben.
Die Samariter brauchten das Zeugnis der Frau jedoch nicht mehr, denn sie hatten selbst vom Herrn gehört und erkannt, dass er der Erlöser der Welt ist.
Die Frau am Brunnen Jakobs gleicht in ihrer Missionstätigkeit für die Samaritischen Bewohner Sichars dem, was der Täufer Johannes im Jerusalem-Kosmos tat.
Laut dieser Deutungsebene entsprechen die Apostel Johannes und Andreas, aber auch alle anderen Jünger Jesu, denen, die aus Sichar-Jerusalem zum Herrn hinausgerufen wurden und Jesus in seinem Wort als den Heiligen Gottes kennenlernten.
Das Wort Gottes vermittelt einen Glauben, den Zeichen nicht bewirken können.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.