01.05.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{16} Jesus ist das aus dem Himmel herabsteigende Brot (Joh. 6,22-59)
Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 6,37 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Sowohl die Fähigkeit, zu Jesus zu gelangen, als auch seine Annahme derer, die zu ihm kommen werden ausschließlich von Gott gegeben.
Der Mensch, Jesus Christus :Joh. 19,5:, vermag nicht eine Sache zu nehmen, so sie ihm nicht aus dem Himmel, d. h. von Gott, geschenkt wurde :Joh. 3,27:.
Der den Sohn sendende Vater zieht die Menschen zu Jesus hin, sodass sie bei ihm eintreffen und willkommen sind. Wenn Gott nicht handelt, empfängt der Herr keine einzige Person.
In völliger Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters verwirft Jesus niemanden, der ihm von Gott gegeben wurde. Der Sohn treibt solche, die er empfangen hat nicht hinaus.
Diejenigen, die zu Jesus kommen, d. h. an ihn glauben gelangen auch zu ihm in den Himmel.
Dieser Bereich der Herkunft und des Ziels Jesu und seiner Gläubigen kann von nicht erwählten Menschen jedoch nicht wahrgenommen werden. Für die Irdischen ist es nicht möglich, dorthin zu kommen, wohin der Sohn geht.
Weil Jesus nicht allein die zu ihm kommenden Menschen aus der Hand des Vaters empfängt, sondern auch dessen Geist, kann er seinen Gläubigen diesen von Gott herausgehenden und ihn erfüllenden Beiseiterufer (Tröster) senden.
Auf diese Weise kommt der Geist des Vaters ebenso von oben zu ihnen, wie es einst Jesus tat, als er von Gott herausging und in die Welt hinabstieg.
Durch seinen Geist lässt der Vater die Menschen zum von ihm entsandten Sohn kommen und Jesus entsendet ihnen den zu ihm von Gott kommenden Geist.
Hier geht es um verschiedene Perspektiven ein und desselben sich in dem dreieinigen Gott vollziehenden Vorgangs des Begegnens und Begegnetwerdens.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.