01.05.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{16} Jesus ist das aus dem Himmel herabsteigende Brot (Joh. 6,22-59)
Es steht geschrieben in den Propheten: «Sie werden alle von Gott gelehrt sein.» Jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 6,45 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der Joh. 6,45 betreffende strukturelle Kontext zeigt, dass diejenigen, denen die Reden Jesu kein „hartes Wort“ sind, vom Gott-Vater hörten und von ihm lernten.
Deshalb wurden sie geschenkweise dazu befähigt, zum Herrn zu kommen und dessen mündliche Unterweisung zu vernehmen.
Demnach entspricht das Hören des Vaters dem Hören des Sohnes, denn es geht hierbei um dasselbe Wort der Lehre.
Diese der Allgemeinheit gegebene Gelehrsamkeit Gottes ist das Gegenteil der Belehrung der elitären „Geistlichkeit“ der Gesetzischen Israels.
Ironischerweise sprachen die den himmlischen Vater nicht kennenden und sein Wort nicht hörenden, d. h. von Gott nicht geschulten Jünger des Moses den Jüngern Jesu ab, den Willen Gottes zu kennen.
Sie warfen den aus dem einfachen Volk stammenden Gläubigen Jesu vor, das Gesetz nicht zu begreifen.
Tatsächlich aber verhielt es sich andersherum: Die Pseudotheologen kannten das Wort Gottes nicht.
Als aus dem Mund Jesu kommend, empfanden sie als zu „hart“.
Es reizte und empörte die Konservativen, die glaubten, das Lehramt Gottes für sich allein gepachtet zu haben.
Die Elitären waren keine „Theo-logen“, denn sie besaßen kein Wissen über das lebende Wort (Logos) und dessen Gott-Vater (Theos). Die eitlen „Schriftgelehrten“ kamen nicht zu Jesus, sodass ihnen die Lehre des Vaters fremd blieb.
Die Irdischen hörten nicht, was Gott sagte und erkannten nicht, was er in seinem Sohn tat. Deshalb verstießen sie gegen das eigene Gesetz, als sie Jesus ablehnten :Joh. 7,51:.
Sie ertrugen es nicht, dass alle Menschen „Gelehrte Gottes“ sein konnten, denn dies bedeutete den Verlust ihrer Mittlerrolle in geistlichen Fragen.
Da diese Studierten und Geschulten als Anstatt-Lehrer eines Anti-Wortes zum Wort Jesu wirkten, nahmen sie die Stellung des Gott-Vaters ein.
Anders gesagt: Die für das wesenhafte Licht Gottes blinden Blindenführer waren, und sind auch heute noch, alttestamentlich und durch babylonische Pseudoschriften „gelehrte“ Antichristen.
Da man vom Vater hören und lernen soll, um zu Jesus zu kommen, ist jede Art von „Klerus“ (und wenn er nur darin besteht, eine Bibelschule besucht zu haben), der die göttliche Gelehrsamkeit aller gläubigen Christen aberkennt, diabolisch.
Jedes scheinbar „christlich-theologisches“ Wort, das nicht zu Jesus als den vom Himmel in das Fleisch der Mensch gekommenen Gott führt, stammt nicht von Gott.
Seine Gelehrsamkeit sollte uns nicht blenden. Es ist die luziferische Gelehrtheit, derer, die von unten stammen.
Joh. 6,45 [D86] <Joh. 8,7*> Joh. 9,31-34 [D83-86]
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.