08.05.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{17} Die Reden äonischen Lebens (Joh. 6,60-71)
Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 6,63 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die mit dem Ziel des „ewigen“ Lebens bleibende Speise, die gegessen werden soll, also das von oben hinabsteigende Brot (Fleisch), das der mit dem Geist des himmlischen Vaters versiegelte Sohn gibt, sind seine Geist und Leben seienden gesprochenen wahren Vater-Reden, die das unnütze, tote Fleisch der Welt deshalb beleben, weil Jesus auf Golgatha geopfert wurde.
Diese „Speise“ wird aus dem Himmel gegeben, denn die Menschen können aus der Erde, d. h. aus dem Bereich des rein Materiellen, keine einzige Sache nehmen.
Alles muss ihnen aus dem Himmel zugeteilt werden, aus der Sphäre des göttlichen Geistes, sodass es, von dort hinabsteigend, unten zur sichtbaren Realität wird.
Z. B. konnten die Irdischen Jesus nicht festnehmen, weil dies nicht dem himmlischen Geschehen entsprach.
Sie hatten die hierzu nötige Befähigung nicht von oben erhalten.
Ihr Vorhaben wurde nicht verwirklicht, weil es nicht in der himmlischen Realität wurzelte. Es wurde nicht als von oben kommend „Fleisch“.
Alle Geschöpfe und alle Dinge sind durch das geistbelebte Wort Gottes entstanden, das das Lebenslicht der Menschen ist und solche, die an seinen Namen glauben aus Gott abstammen lässt, sodass sie nicht aus dem Willen des eitlen Fleisches, d. h. aus dem „Blut“ eines Menschen (materiell genetisch), sondern aus dem Geist des Vaters zu Kinder Gottes gemacht werden.
Durch das Trinken des Blutes und Essen des Fleisches des der Weg, die Wahrheit und das Leben seienden inkarnierten Gottes resultiert das höhere „ewige“ Leben der Gläubigen, sodass auch aus deren Innerem, d. h. aus ihrem geistbelebten Fleisch, Wasserströme des belebenden Geistes Gottes fließen können.
Auch ihre Reden sind Geist und Leben. Es sind Worte, die die Leibesglieder des lebenden Gottes nicht von sich selbst sprechen.
In ihnen handelt der Geist der wesenhaften Wahrheit, indem er sie an das von Jesus gesagte Wort erinnert.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.