26.06.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{20} Der mehrfache Versuch, Jesus festzunehmen (Joh. 7,10-36)
Und es gab viel Gemurmel seinetwegen unter dem Volk. Etliche sagten: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 7,12 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der den Charakter und die Identität Jesu betreffende Unmut der Jerusalemer Menge ist ein Abbild des diesbezüglich innerhalb seiner Jünger vorherrschenden Zwiespalts, denen der Herr die Freiheit ließ, von ihm wegzugehen.
Solche, die den Herrn ablehnten, hielten ihn für einen gefährlichen Demagogen, wohingegen selbst deren Diener erkannten, dass niemals ein Mensch so sprach, wie es Jesus tat und sie deshalb von den Gesetzischen verdächtigt wurden, Opfer seiner angeblichen Irreführung zu sein.
(Das Bekenntnis der Tempeldiener gleicht dem, was Petrus in Joh. 6,68 über Jesus bezeugt.)
Es stehen also diese beiden Möglichkeiten zur Auswahl: Entweder ist Jesus die Wahrheit in Person oder er ist ein Verführer.
Dazwischen gibt es nichts. Wenn er jedoch gut ist, müssen diejenigen, die ihn als einen Verführer und Irrlehrer abstempeln, selbst Irreführer und Söhne des Teufels sein.
Wer den Guten böse nennt, ist böse.
Er ist ein Sohn der Schlange, denn er tut ihr durcheinanderbringendes Werk der Zerstörung des Vertrauens in die Güte Gottes :1.Mose 3,1+4+5; Joh. 8,44:.
Joh. 7,12+47 (Joh.*Offb.) Offb. 13,14
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.