19.06.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{19} Der Unglaube der Brüder Jesu (Joh. 7,1-9)
Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 7,2 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der anstehende Beginn des Laubhüttenfestes in Joh. 7,2 (31 n. Chr.) entspricht einerseits dem in Joh. 2,13 (29 n. Chr.) kurz bevorstehenden Passahfest, er spiegelt sich aber auch im herannahenden Passahfest in Joh. 12,12 (32 n. Chr.).
Hier steht das 1. Passah dem 3. Passah der Zeit des Wirkens Jesu gegenüber.
Der Umstand, dass Jesus für die Wohnstätte des Vaters eiferte, hängt mit dem Geschehen zusammen, als er nach Jerusalem auf einem Eselsfüllen einzog, um sich dort als der wesenhafte Tempel des Geistes auf Golgatha beseitigen zu lassen.
Die Ereignisse im Passahfest 30 n. Chr. werden in Joh. 5,1ff. beschrieben. Im Kontext von Joh. 6,4 geht es um das Passah im Jahr 31 n. Chr.
Die Mitte der insgesamt 3-jährigen Zeit des Wirkens Jesu bildet das in den Evangelien nicht näher beschriebene Laubhüttenfest 30 n. Chr.
Der Kontext von Joh. 7,2*Joh. 12,12 gleicht sich insofern, weil die Juden Jesus bzw. Lazarus umzubringen suchten.
In Joh. 2,12 und Joh. 7,3 geht es um die ungläubigen leiblichen Brüder Jesu.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.