03.07.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{21} Die Ströme lebenden Wassers (Joh. 7,37-44)
Beginn der Mikrostruktur {21} Die Ströme lebenden Wassers (Joh. 7,37-44)
Aber am letzten, dem großen Tage des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 7,37 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Bedeutung des Hinzukommens zu den Wassern Jesu erschließt sich aus Joh. 7,37*Joh. 8,2, denn seine Wasser sind die Reden des Gott-Vaters, die er dem Volk gab, das zu ihm hinaufstieg.
Wer diese geistgefüllte Lehre „trinkt“, erhält das wesenhafte Leben.
Es ist der Geist des himmlischen Vaters, der den im letzten Tag des Äons als Lämmlein (gemeint ist der mit allen seinen Leibesgliedern vervollständigte Jesus) Stand nehmenden Christus befähigt, die toten Seelen zu beleben, d. h. z. B. auch Lazarus auferstehen zu lassen.
Joh. 7,37*Joh. 11,24 zeigt, dass es beim Geschehen zur Zeit des Laubhüttenfestes prophetisch gesehen um die endzeitliche Auferweckung der Toten geht.
Wenn man dieses Bild auf das Millennium bezieht, sieht man, was in Joh. 7,37, Offb. 7,17 und Offb. 22,1+17 prophetisch angedeutet wird.
Im kommenden Äon werden Menschen, die nach dem Gottesleben dürsten den Ruf des Geistes und der Braut hören und zum aus dem Lämmlein und dem Thron des himmlischen Jerusalem fließenden Wasser hinzukommen.
Das Laubhüttenfest und seine Wasser der „Welt“ des jetzigen Jerusalem sind nur eine schwache Abschattung der zukünftigen festen Wohnstatt.
Dann, wenn das Zelt Gottes bei den Menschen ist, wird das irdische Fest vom Größeren des in allen seinen Leibesgliedern vollständig standnehmenden (also komplett auferstandenen) Christus ersetzt werden :Offb. 21,3:.
Die Zeit des unsteten Übergangs zum „gelobten Land“ in unvollständigen Hütten wird vorbei sein :2.Kor. 5,1:.
Die endzeitliche Erweckung zum Leben (am letzten Tag) ist jedoch bereits jetzt möglich, nämlich dann, wenn es einem der Vater am letzten Tag des Laubhüttenfestes schenkt, zu seinem Lamm (Jesus) zu kommen und von dessen Wasser zu trinken.
Hierbei handelt es sich um den Tag, in dem die Erwählten Gottes, von Jesus aufgefordert werden, ihm nachzufolgen.
Es geht um den Tag des Sehens des himmlischen Aufenthalts Jesu im Unterschied zum irdischen Jerusalem und dessen Wassern.
Gemeint ist der Tag des echten Hörens der wahren Lehre Gottes, die das „Gute“ Jesu ist.
In diesem Tag erkennt man, dass es zu den Reden des „ewigen“ Lebens Jesu keine „kosmische“ (irdisch-weltliche) Alternative gibt und es undenkbar ist, von diesen Wassern Gottes wegzugehen.
Dieser „Tag“ lieber Leser, kann jetzt für Dich gekommen sein!
Höre die Freudenbotschaft! Nimm vom Wasser Jesu, das er Dir anbietet! Jetzt!
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.