03.07.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{21} Die Ströme lebenden Wassers (Joh. 7,37-44)
Das sagte er aber von dem Geiste, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 7,39 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Lebensherrlichkeit Gottes wird nur von denen gesehen, die an Jesus glauben, denn allein sie sind dafür bereit, den Geist des Vaters zu empfangen. Nur wer gläubig ist, hält an diesem Vorhaben vertrauensvoll fest.
Dass der Geist in Joh. 7,39 noch nicht da war, gleicht in Joh. 6,17 dem Umstand, dass Jesus noch nicht zu seinen Jüngern gekommen war, die sich in Drängnis befanden.
Ohne den in Jesus zu findenden Geist des Lebens herrschen Finsternis und Todesnot.
Die zweite Bedingung für eine Geburt von oben her, ist das Vorhaben Jesu, für seine „Nation“, also für solche, die an ihn glauben, zu sterben.
Diese Treue des Herrn wurde darin erfüllt, dass der ungläubige Judas davorstand, ihn auszuliefern.
Die Bereitschaft Jesu, die seiner Nachfolger und die Absicht derer, die seine Herrlichkeit ablehnen, sind im selben Prozess inhaltlich eng miteinander verwoben.
Das bewusste oder unerkannte Ziel dieser Bestrebungen bzw. Erwartungen war, dass Jesus die Herrlichkeit des Vaters empfing, sodass er den Geist von oben her geben und seine Gläubigen dieses wesenhafte Leben erhalten konnten.
Zu Joh. 7,37-39, siehe Joh. 7,42+43.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.