Auslegung von Joh. 8,12
Beginn der Mikrostruktur {24} Jesus, das Licht der Welt (Joh. 8,12-30)
Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 8,12 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Das vom wesenhaften Licht der Welt (Jesus) gegebene Licht des Lebens sind seine Reden „ewigen“ Lebens.
Diejenigen, die dem Herrn nachfolgen, können in seinem Licht ideal (d.h. berufungsgemäß) wandeln.
In der finsteren Welt waren sie blind, nun aber nehmen sie das Lichtwort Gottes wahr. Sie wurden zur himmlischen Wahrheit „hinaufblickfähig“ gemacht.
Der „Tag“, also das Licht der Welt, ist das Gegenteil der kosmischen Nacht.
In Jesus ist es möglich, aktiv zu sein. Ohne ihn ist es keinesfalls möglich, zu handeln, weil man nicht sieht was man tut, warum man aktiv ist und was aus dem eigenen Handeln resultiert.
Die Nacht täuscht und verwirrt. Der Tag schafft Klarheit und Erkenntnis der Wahrheit.
Als solche, die das Lichtwort des „ewigen“ Lebens besitzen, bleiben diejenigen, die wirklich gläubig sind bei dem in die Welt kommenden Propheten Gottes, denn sie wissen, dass Jesus zu verlassen zwangsläufig bedeuten würde, zur Finsternistiefe, Orientierungslosigkeit und zur Unfähigkeit des Todes zurückzukehren.
Prophetie ist Licht, denn sie zeigt das, was kommen wird. Sie erweitert den Gesichtskreis der Menschen.
Ebenso wie es die Aufgabe des Täufers Johannes war, den Weg des Herrn vorzubereiten, ist es die Berufung Jesu, das sehen machende Licht der Welt zu sein.
Weil Jesus die wesenhafte Prophetie ist, bedeutet ihn zu bezeugen, den göttlichen Geist der Prophetie zu besitzen :Offb. 19,10:.
Jesus selbst, er in Person, ist das größte Zeichen, nach dem man sich in der persönlichen Nachfolge ausrichten kann. Er ist die das Leben gebende Sonne Gottes.
Zu Joh. 8,12, siehe Joh. 8,28-30.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.