Ich bin es, der ich von mir selbst zeuge, und es zeugt von mir der Vater, der mich gesandt hat. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 8,18 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die den zweiten Zeugen Jesu, den Gott-Vater, nicht kennenden Pharisäer entsprechen gewissermaßen den Eltern dessen, der einst blind war, die darauf hinwiesen, dass ihr Sohn über das „Wie“ seiner Heilung selbst Zeugnis ablegen wird, da sie es nicht begreifen.
In einer ähnlichen Weise nahmen die Pharisäer allein das Selbstzeugnis Jesu wahr, dem in Wirklichkeit aber ein zweiter Zeuge, nämlich der Gott-Vater, zur Seite stand, den sie aber nicht kannten.
Diese Unkenntnis entspricht also dem Unwissen des „Wie“ der Heilung von der Blindheit, was insofern logisch ist, weil die geistig blinden Schriftgelehrten und Pharisäer noch nicht von dem Wasser des großen „Siloah“ (Entsandten) Gottes genommen haben und deshalb den zweiten Zeugen Jesu nicht sehen können. Ihnen muss das „Wie“, das ist der den Sohn sendende Vater, unbekannt bleiben.
Zu Joh. 8,14-18, siehe Joh. 8,25b+26.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.