28.08.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{24} Jesus, das Licht der Welt (Joh. 8,12-30)
Darum habe ich euch gesagt, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 8,24 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Wer nicht glaubt, dass Jesus „es ist“, wird in seinen eigenen Sünden sterben.
Bei diesem „Ich bin“ des Herrn handelt es sich laut Jes. 43,10+11 um ihn als den einzigen Retter, vor dem kein Gott geformt wurde und nach dem kein Gott existieren wird.
(Interessanterweise entsprechen die 66 Kapitel des Buchs Jesaja den insgesamt 66 Büchern der Bibel und das 43. Kapitel hängt mit dem Johannesevangelium inhaltlich zusammen.)
In Joh. 8,24 geht es also darum, dass das göttliche „Ich“ Jesu nicht wahrgenommen wird, woraus ein Unglauben resultiert.
Wer nicht glaubt, dass Jesus der Heilige Gottes ist, dessen Sünde bleibt und er stirbt in ihr, denn als ein Blinder meint er, sehend zu sein.
Er glaubt, den göttlichen Arzt nicht zu brauchen. Er kennt die heilenden Reden „ewigen“ Lebens nicht. Ihm ist nicht einmal bewusst, dass er todkrank ist.
Wie Joh. 8,19b+20*Joh. 8,23+24 zeigt (siehe Joh. 8,12-30), können die Juden den Sohn und den Vater deshalb nicht erkennen und an Jesus glauben, weil sie aus dem unteren Bereich der Welt kommen, Jesus, der „Ich bin“, hingegen aus dem himmlischen Gott stammt.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.