11.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{25} Ehe Abraham war, bin ich (Joh. 8,31-59)
Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 8,34 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Da sie Sklaven der Sünde sind, tun die Juden die Werke ihres Vaters. Sie suchen Jesus umzubringen, sind gesetzliche Ankläger und geben ihn in den Tod.
Im Gegensatz hierzu tut der sündlose Sohn die gerechten Werke seines Vaters. Sein Ziel ist es, vom Gericht zu befreien und allen das „ewige“ Leben zu geben.
Da man nicht zwei Herren gleichzeitig dienen kann, stellt die Bindung an die Sünde zwangsläufig einen Verrat an Jesus dar, denn dann werden nicht die Werke des Sohns Gottes getan, sondern die des Teufels.
Unwahre Jünger Jesu sind also solche, die „zwischen den Stühlen sitzen“, d. h. noch nicht von der gottväterlichen Wahrheit aus dem Dienst des Gesetzes und der von ihm geforderten Selbsterlösung durch eigene Werke befreit wurden.
Ihnen fehlt der Zerbruch des eigenen Ichs und das daraus erwachsende Gottesleben Jesu, denn der Sohn vollbringt in den Gläubigen seine Gnadenwerke des Vaters, sodass sie tatsächlich frei davon sind, zu sündigen und Diener des Gesetzes zu sein.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.