11.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{25} Ehe Abraham war, bin ich (Joh. 8,31-59)
Wer unter euch kann mich einer Sünde zeihen? Wenn ich die Wahrheit rede, warum glaubet ihr mir nicht? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 8,46 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass der nach der Identität der wesenhaften Wahrheit fragende Pilatus im Herrn keinen einzigen Grund zur Verurteilung fand, entspricht dem Umstand, dass niemand aus dem Kreis der ungläubigen Juden Jesus auch nur einer Sünde überführen konnte.
Da sie nicht glaubten, obwohl Jesus die Wahrheit sagte, offenbarten sie sich als solche, die nicht wussten, wer die Wahrheit ist.
Im Unterschied zu dem, was Pilatus tat, war ihre Ignoranz jedoch frevlerisch, denn sie wollten denjenigen, der die Wahrheit sprach in den Tod geben.
Was den Umgang mit Jesus angeht, steht der Römer Pilatus in einem scharfen Kontrast zu den Juden.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.